Trinidad und Tobago Geschichte

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    Entdeckung und Besiedlung durch Europäer

    Als Christoph Kolumbus die Insel Trinidad im Juli 1498 während seiner dritten Reise entdeckte, war diese vermutlich von Völkern der Arawak und der Kariben besiedelt. Ihren Namen erhielt die Insel aufgrund dreier auffälliger Berggipfel im Südosten des Landes (Trinidad = Dreieinigkeit). Rund 30 Jahre später ließen sich die ersten spanischen Siedler auf der Insel nieder und begannen mit der Kultivierung des Landes. Durch von den Europäern eingeschleppte Krankheiten und Zwangsarbeit wurde die einheimische Bevölkerung stark dezimiert.

    Ab 1552 wurde Trinidad von einem spanischen Gouverneur verwaltet und blieb für rund 250 Jahre im Besitz der spanischen Krone. Die nur 30 km nordöstlich liegende Insel Tobago war umstrittenes Gebiet zwischen den Kolonialmächten Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden. Nach dem Spanisch-Englischen Krieg kamen Trinidad 1802 (Friede von Amiens) und Tobago 1814 (Friede von Paris) endgültig in britischen Besitz. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Inseln bereits intensiv bewirtschaftet (Baumwolle, Kakao, Zuckerrohr). Für die Arbeit auf den großangelegten Plantagen wurden seit Mitte des 17. Jh.s afrikanische Sklaven auf die Inseln gebracht. Nachdem Großbritannien 1833 die Sklaverei in ihren Kolonien offiziell verboten hatte, wurden billige Arbeitskräfte aus Asien, überwiegend aus Indien vor allem nach Trinidad geholt (schätzungsweise 150 000 bis 1915). Auf Tobago wurden die Zuckerrohr- und Baumwollplantagen aufgegeben zugunsten kleinbäuerlicher Betriebe, die oft von freigelassenen Sklaven bewirtschaftet wurden.

    Ab 1889 wurden Trinidad und Tobago als gemeinsame britische Kolonie verwaltet. Sitz der Kolonialverwaltung war die Stadt Port of Spain an der Westküste Trinidads.

    Weg in die Unabhängigkeit

    1867 wurde auf Trinidad Erdöl gefunden, das ab 1910 kommerziell gefördert wurde. Dadurch hatte die Insel eine hohe wirtschaftliche Bedeutung für Großbritannien. 1956 erhielten die beiden Inseln die beschränkte innere Selbstverwaltung. Erster Regierungschef des Landes wurde Eric Eustace Williams, der Führer der Partei "People's National Movement" (PNM). Von 1958 bis 1962 gehörten die Inseln der von Großbritannien geschaffenen "Westindischen Föderation" an, nach deren Auflösung wurden die Inseln am 31. August 1962 als parlamentarische Monarchie im Rahmen des britischen Commonwealth of Nations in die Unabhängigkeit entlassen.

    Staatsoberhaupt blieb somit die britische Monarchin Elisabeth II., die durch einen Generalgouverneur vertreten wurde. Chef der Regierung blieb Eric Williams von der PNM, die sich als dominierende politische Kraft etablieren konnte.

    Entwicklung seit den 1970er Jahren

    1973 gehörten Trinidad und Tobago gemeinsam mit Guyana, Jamaika und Barbados zu den Gründungsmitgliedern der CARICOM (Caribbean Community and Common Market).

    Im August 1976 wurde die Staatsform geändert und Trinidad und Tobago wurden gemäß der neuen Verfassung eine präsidiale Republik (weiterhin im Rahmen des britischen Commonwealth). Staatsoberhaupt war nun der Staatspräsident (Ellis Emmanuel Clarke bis 1987). Zu diesem Zeitpunkt war Trinidad zum drittgrößten Erdölexporteur Amerikas aufgestiegen.

    Bis 1986 stellte die PNM die Premierminister des Landes, dann erlangte die "National Alliance for Reconstruction" (NAR) die große Mehrheit der Stimmen bei den Wahlen zum Repräsentantenhaus und stellte mit Arthur Robinson den neuen Regierungschef des Staates. 1991 eroberte sich die PNM die Mehrheit der Sitze zurück und Patrick Manning wurde Premier. Bei vorgezogenen Neuwahlen im November 1995 erlangten sowohl die PNM als auch die Partei "United National Congress" (UNC), eine Splitterpartei der NAR, gleich viele Sitze im Parlament. Der UNC-Politiker Basdeo Panday wurde Chef einer Koalitionsregierung.

    1997 wurde der ehemalige Premier Arthur Robinson neuer Staatspräsident von Trindidad und Tobago. Bei Parlamentswahlen im Dezember 2000 errang die UNC 19 Sitze, die PNM 16. Zu seinen Regierungszielen gehören auch weiterhin der Ausbau des Tourismus als wichtige Deviseneinnahmequelle des Inselstaates und die Förderung der Erdgasvorkommen im Golf von Paria. Die Erdölreserven von Trinidad werden vermutlich im Jahr 2005 erschöpft sein.

    Bei den Parlamentswahlen im Dezember 2001 erhielten UNC und PNM jeweils 18 Sitze. Nachdem sich die beiden gleich starken Parteien nicht auf einen neuen Haushalt einigen konnten, löste Regierungschef Patrick Manning am 29. August 2002 das Parlament auf. Bei den darauf folgenden Neuwahlen am 7. Oktober 2002 erlangte die PNM mit 20 Sitzen die knappe Mehrheit im Parlament.

    Kalenderblatt - 26. April

    1925 Hindenburg wird zum Reichspräsidenten gewählt.
    1954 Eröffnung der Ostasien-Konferenz in Genf, auf der über die Koreafrage und den Frieden Indochinas beraten werden soll.
    1974 Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.