Totemismus

    Aus WISSEN-digital.de

    Die Totem-Auffassung besagt, dass einzelne Familien oder Familiengruppen zu bestimmten Tierarten - selten zu Pflanzenarten oder zu unbelebten Gegenständen - seit Anbeginn in einem Verhältnis der Abstammung oder der schützenden Verbundenheit stehen. Das Totem-Tier ist der Beschützer des Stammes und zugleich das Wesen, mit dem sich alle Stammesangehörigen mystisch verbunden fühlen. Es ist daher in der Regel "tabu" und darf nicht getötet oder verzehrt werden. Wenn es entgegen dem Tabu-Gesetz getötet oder verzehrt wird, so geschieht dies zur Schande des Stammes. Wird es aber in besonderer Weise rituell geopfert und hierauf in einem Opfermahl genossen, so wird die Macht des Stammes vermehrt. Da die Angehörigen einer bestimmten Totem-Gruppe sich als untereinander verwandt ansehen, darf innerhalb der betreffenden Gruppe nicht geheiratet werden (Gruppenexogamie).

    Neben dem Gruppentotemismus gibt es auch einen Individualtotemismus, eine Auffassung, der zufolge ein Einzelmensch in enger Beziehung zu einem Schutzwesen steht. Ein solches Schutzwesen heißt nach einem zentralamerikanisch-indianischen Ausdruck "nagual". Der Individualtotemismus wird daher auch "Nagualismus" genannt.

    Kalenderblatt - 26. April

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    1974 Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.