WLAN Telefonie - alle Fakten im Überblick

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    Obwohl es die WLAN Telefonie schon seit vielen Jahren gibt, nimmt sie erst jetzt richtig Fahrt auf. Neue Tarifangebote richten sich an Privatpersonen, die nun die Möglichkeit haben, mit ihren Smartphones über das Internet zu telefonieren und dabei von niedrigen Kosten zu profitieren.

    Ursprünge der WLAN Telefonie

    Die WLAN Telefonie wird auch als Wifi Calling oder Voice over Wifi bezeichnet. Im Mittelpunkt steht steht Voice over IP (VoIP), sprich die Telefonie über das Internet. Dies bedeutet, dass keine klassische Gesprächsverbindung zustande kommt, sondern Gespräche über Datenverbindungen laufen. Die eigentliche VoIP Telefonie ist schon viele Jahre alt und wurde vor allem durch Anbieter, wie z.B. Skype, bekannt gemacht. Die Idee bei Wifi Calling besteht darin, dass die VoIP Verbindung nicht über einen Computer, sondern über ein mobiles Endgerät (Smartphone oder Tablet) zustande kommt.

    Ursprünglich kommt Voice over Wifi aus dem Unternehmensbereich. Dort bot die Umstellung auf Voice over IP große Chancen. Unternehmen befanden sich durch den Austausch ihrer Telefonanlagen in der Lage, ihre Gesprächskosten drastisch zu senken. Anstatt hunderter oder gar tausender Telefonanschlüsse wurden plötzlich nur noch wenige leistungsstarke Internetzugänge benötigt.

    Zunächst waren solche Systeme nur in Verbindung mit klassischen VoIP-Telefonen nutzbar. Durch die Einbeziehung von WLAN-Netzen konnten die Nutzungsmöglichkeiten jedoch erweitert werden. So können z.B. Mitarbeiter verschiedene Filialen aufsuchen und dort jederzeit günstig oder gar kostenlos über das Internet telefonieren, ohne erst um die Erlaubnis zur Nutzung einzelner Telefone fragen zu müssen. Stattdessen loggen sie sich einfach mit ihren Mobilgeräten in die jeweiligen Netzwerke ein.

    Situation heute

    Früher gab solche Lösungen nur für große und kostspielige Telefonanlagen. Heute stehen weitaus mehr Lösungen bereit, u.a. für den Heimbereich. Damit lassen sich günstige Hotspots einrichten, die Mitarbeitern, Kunden oder auch Privatpersonen zur Verfügung stehen. Die Anbieter dahinter sind überwiegend Netzbetreiber, Provider, Unternehmen, Gemeindezentren sowie private Betreiber.

    Vorteile und Chancen von WLAN Calling

    Einer der größten Vorzüge beim Telefonieren über WLAN ist die gebotene Einfachheit. So müssen beispielsweise reisende Mitarbeiter nicht erst nach Telefonanschlüssen fragen. Sie sparen dadurch Zeit und haben zugleich den Vorteil, dass sie trotz Verbindung über das Internet unter ihrer Mobilfunknummer erreichbar sind. Gegenüber der WLAN-Telefonie per Skype oder Whatsapp stellt dies einen erheblichen Vorteil dar.

    Hinzu kommt die verbesserte Erreichbarkeit. Noch immer finden sich weiße Flecken auf der Landkarte, die für eine eingeschränkte Netzverfügbarkeit stehen. WLAN Calling behebt dieses Problem - egal ob zu Hause oder an anderen Orten.

    Außerdem wären da noch die Kosten. Im Unternehmensumfeld ist es häufig so, dass die Mitarbeiter kostenlos oder zu sehr niedrigen Kosten telefonieren. Privatpersonen profitieren wiederum im Ausland. Vor allem bei Mobilfunkverbindungen außerhalb der EU gelten oft hohe Gebühren. Bei der WLAN Telefonie gelten in vielen Tarifen hingegen die üblichen Konditionen des heimischen Mobilfunknetzes.

    Worauf in der Praxis zu achten ist

    Für die Nutzung von WLAN Calling sind mehrere Voraussetzungen zu erfüllen. Zunächst muss der Mobilfunktarif den Service unterstützen. Hinzu kommt die Hardware, die ebenfalls geeignet sein muss. Je nach Tarif und Geräte kann es außerdem noch erforderlich sein, gezielte Einstellungen vorzunehmen.

    Ein weiterer nicht unbedeutsamer Punkt ist die Verfügbarkeit von Servicenummern. Hier ist es so, dass je nach Netz und Anbieter erhebliche Unterschiede bestehen können. Im Fokus stehen ganz besonders Notrufnummern, wie 110 (Notruf) und 112 (Feuerwehr). In einigen Voice over Wifi Konfigurationen sind solche Nummern erreichbar, in anderen hingegen gesperrt. Dementsprechend sollte im Vorfeld unbedingt geprüft werden, ob die Erreichbarkeit der Nummern von Bedeutung und ob sie im Bedarfsfall durch den Mobilfunkanbieter gewährleistet ist.

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.