Röntgenröhre

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    Vakuumröhre mit Glühkathode und rotierender Anode; Elektronenbeschleunigung durch Hochspannung zwischen Anode und

    Röntgenröhre, Kathodenstrahl-Röhre, gestattet im luftleeren Raum den Austritt von Elektronen aus einer Kathode (Heizgitter). Diese werden nach dem Verfahren von W. K. Röntgen durch die Anziehungskraft eines positiven Pols, der Anode, die siebförmig oder röhrenförmig ausgebildet ist, beschleunigt, wobei ein Teil der Kathodenstrahlung wie bei einer Fernsehröhre auf der gegenüberliegenden Glaswand auftrifft. Durch den Aufprall werden Atome der Wandung der Röhre dazu gebracht, Röntgenstrahlung zu erzeugen. Heute verwendet man an der Stelle des Strahlungsaustrittes kein Glas mehr, sondern Metall, wodurch die Ausbeute an Gammastrahlung vergrößert wird. Durch die besondere Ausbildung von Kathode (als Hohlspiegel) und Anode (Drehanode) erreicht man eine Richtwirkung, so dass der Großteil der Strahlung in einer Richtung abgestrahlt wird, während die seitliche Streustrahlung durch Bleiwände abgefangen wird. Für die Röntgendiagnostik macht man sich das Aufleuchten eines Glas- oder Plastikschirmes zu Nutze, der mit Bariumzyanür oder anderen Leuchtfarben beschichtet ist, während diese Schicht bei Kathodenstrahloszillographen (Fernsehröhre) schon auf der Röhrenwand liegt. Je größere Spannung (in Kilovolt) man die Kathode legt, um so härter ist die Röntgenstahlung. Filtert man die weiche Strahlung nachträglich durch Metalle mit höherem Atomgewicht, z.B. Nickel, Kupfer, weg, so bleibt eine besonders harte Strahlung für therapeutische Zwecke übrig. Die Röntgenröhre kann durch besondere Formgebung auch der Verwendung im Körperinnern angepasst werden.