Marcion

christlicher Mystiker; * um 85 in Sinope, † um 160

Gründer der Marcioniten; für die Entwicklung der römischen Kirche gefährlichster Religionsstifter des 2. Jh.s.

Der Bischofssohn aus Sinope (Kleinasien) verwandelte die ägyptische Gnosis zur praktischen Askese und Sache des einfachen Glaubens, verwarf den jüdischen Gott des Alten Testaments und stellte einen Kanon auf, der nur Teile des Lukasevangeliums und der Paulinischen Briefe umfasste. Kam zu der Annahme zweier Götter, dem Weltschöpfer (Demiurg; Judengott) und dem Gott der Liebe, der aus Gnade Christus in einem Scheinleib als Welterlöser sandte.

Die Gegenkirche der Marcioniten hielt sich bis Ende des 4. Jh.s.