Kapitell

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    (lateinisch: capitellum, "Köpfchen")

    der oberste, plastisch ausladende Teil (Kopf) bei Säulen, Pfeilern oder Pilastern, der ein Zwischenglied zwischen Last und Stütze darstellt. In seiner großen Vielfalt dient es der Kunstwissenschaft oft als Mittel zur Datierung der zugehörigen Bauelemente.

    Geschichte

    Erste Kapitelle sind aus der alten indischen, der assyrischen sowie der persischen Kunst bekannt. Die Griechen unterschieden verschiedene Säulenordnungen mit den zugehörigen Kapitellformen: das dorische, das ionische und das korinthische Kapitell. Die Römer entwickelten aus diesen Formen das Komposit-Kapitell. In der byzantinischen Kunst wurden zudem Kämpfer-, Korb-, Trapez- und Falten-Kapitell unterschieden. Das frühe Mittelalter kannte Würfel- und Figuren-Kapitelle, die gotische Baukunst Kelch-, Kelchblock-, Knospen- und Blatt-Kapitelle.