Jacques René Chirac

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    französischer Politiker; * 29. November 1932 in Paris

    wurde 1968 Staatssekretär für Wirtschaft und Finanzen im vierten Kabinett Pompidou und blieb es trotz mehrfacher Regierungswechsel bis 1971. Danach erhielt er seinen ersten Ministerposten im Kabinett Chaban-Delmas. Er war zuständig für die Zusammenarbeit mit dem Parlament. 1972 übernahm er das Landwirtschaftsressort und 1974 das Innenministerium. 1974 wurde er Premierminister, trat zwei Jahre später jedoch zurück. 1976 bis 1986 war er Mitglied in der Nationalversammlung. 1977 wurde er zum Bürgermeister von Paris gewählt. 1982 scheiterte seine Bewerbung zum Staatspräsidenten, von Mitterand wurde er vier Jahre später erneut zum Premierminister berufen. 1988 trat Chirac von diesem Amt zurück und erlitt eine weitere Niederlage als Gegenkandidat Mitterrands bei der Präsidentschaftswahl. 1995 folgte er schließlich Mitterrand im Amt des Staatspräsidenten.

    Als Präsident strebte er die Wiedereingliederung Frankreichs in die NATO und den Abbau der Wehrpflicht an. Einige von Chiracs Regierungsmaßnahmen, wie die erneuten Atomtests im Südpazifik oder die Verschärfung der Ausländergesetze, boten für viele Seiten Anlass zur Kritik. Bei den vorgezogenen Neuwahlen zur Nationalversammlung 1997 erlebte die sozialistische Linke dementsprechend einen Stimmenzuwachs und Chirac musste den Sozialisten Jospin zum Premierminister berufen.

    Chirac wurde 2002 in seinem Amt als Staatspräsident bestätigt. Unmittelbar nach seiner Wiederwahl ernannte er den Rechtsliberalen Jean-Pierre Raffarin als Nachfolger des zurückgetretenen Jospin zum neuen Premierminister. Bei den Parlamentswahlen im selben Jahr gewann die neu gegründete "Union für die Mehrheit des Präsidenten" (UMP), ein Zusammenschluss nahezu aller Parteien der bürgerlichen Rechten, darunter auch Chiracs gaullistische Partei RPR. Chirac konntesich danach wieder auf eine absolute Mehrheit im Parlament stützen. 2007 wurde er von Nicolas Sarkozy im Amt des französischen Staatspräsidenten abgelöst.

    Kalenderblatt - 26. April

    1925 Hindenburg wird zum Reichspräsidenten gewählt.
    1954 Eröffnung der Ostasien-Konferenz in Genf, auf der über die Koreafrage und den Frieden Indochinas beraten werden soll.
    1974 Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.