Delfter Fayencen

    Aus WISSEN-digital.de

    in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde in verschiedenen holländischen Städten die Fayenceherstellung aufgenommen, so in Middelburg, Haarlem (bald führend), Delft, Amsterdam, Dordrecht und Harlingen. Die frühen Erzeugnisse hatten südniederländische bzw. italienisch-spanische Vorbilder und waren deshalb nur schwer lokalisierbar. Neben Gebrauchs- und Ziergeschirr wurden vor allem Fliesen produziert.

    Um 1650 bis etwa Mitte des 18. Jahrhunderts konzentrierte sich die Fayenceherstellung in Delft (Geschirr und Fliesen). Neben dem italienisch-spanischen Einfluss wurde die Produktion vermehrt geprägt von importiertem chinesischen Porzellan (etwa seit Beginn des 17. Jahrhunderts). Die Imitation dieses Porzellans bezog sich nicht nur auf Form und Bemalung, sondern auch auf die Verbesserung der Masse, der Glasur und des Brennvorganges. Die Blütezeit der Delfter Fayencen lag Mitte des 17. Jahrhunderts bis Mitte des 18. Jahrhunderts, mit bedeutendem Export. Die Konkurrenz haltbaren Porzellans und britischen Steinguts noch zu relativ niedrigen Preisen (im Laufe des 18. Jahrhunderts) zwang Delft zur Preissenkung und damit zu Qualitätsminderung. Damit wurde der künstlerische und wirtschaftliche Verfall der Delfter Fayencen eingeleitet.