Abguss

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    genaue Nachformung eines plastischen Natur- oder Kunstgegenstandes in gießbarem und später erhärtendem Material wie Gips, Metall, Wachs u.Ä., mit dem eine vom Original abgenommene Negativform (Hohlform, Matrize, Abdruck) ausgefüllt wird. Grundsätzlich wird unterschieden:

    1. Guss in verlorener Form zur einmaligen Umsetzung des Modells in ein anderes Material;

    2. Guss in Teilstückformen, für den vielmaligen Ausguss geeignet;

    3. Guss in elastischen Gelatineformen, die zahlreiche Ausgüsse erlauben (Bildguss, Gipsformerei). Gipsabgüsse gab es bereits im alten Ägypten, ebenso bei den Griechen. In der römischen Kaiserzeit wurden Abgüsse in Massen hergestellt. Im Mittelalter ist der Abguss nicht verbürgt. Seit Ende des 17. Jh. wurden in Kunstakademien Abgusssammlungen zu Studienzwecken angelegt. Weitere große Sammlungen entstanden in Museen und Universitäten seit dem 19. Jh. Die aus der Weltausstellung von 1878 als Musée de Sculpture comparée du Trocadéro hervorgegangene jetzige Abgusssammlung im Palais du Chaillot (Musée des Monuments français) zu Paris ist dafür beispielhaft.