Orden (Ehrung)

Ehrenzeichen; alle Staaten mit Ausnahme der Schweiz und Israel verleihen Orden.

Orden werden seit dem 19. Jh. in fünf Klassen geteilt: Großkreuz, Großoffizier bzw. Großkomtur (Komtur 1. Klasse), Komtur bzw. Kommandeur, Offizier, Ritter; sie werden an einer Schärpe getragen. Die Insignien sind Ordenszeichen, Ordensstern, Ordensband, eine Kette und eine besondere Ordenstracht (Ordensornat).

In Deutschland ist das Ordenswesen durch ein Gesetz (26. Juli 1957) geregelt: Der Bundespräsident stiftet oder verleiht Orden und Ehrenzeichen für besondere Verdienste (oder ermächtigt z.B. die Bundesländer dazu); Orden des Bundes ist der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland; genehmigt ist der Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste. Medaillen (volkstümlich Orden genannt) gelten nicht als Orden.

Geschichte

Seit dem 17. Jh. gibt es militärische Verdienst- und Tapferkeitsorden (Orden des heiligen Ludwig in Frankreich 1693, preußischer Orden Pour le Mérite 1740). Die Französische Revolution bewirkte die Schaffung von Verdienstorden (Ehrenlegion in Frankreich 1802). Daneben gibt es Hausorden (Verdienste um das regierende Haus), Damenorden, Orden für künstlerische oder wissenschaftliche Verdienste u.a. Das Deutsche Reich hatte bis 1918 keine eigenen Orden (es gab nur die Orden der Bundesstaaten), auch die Weimarer Republik verlieh keine Orden; in nationalsozialistischer Zeit wurden der Deutsche Adlerorden und der Deutsche Nationalorden für Kunst und Wissenschaft verliehen.

In der Neuzeit werden Orden per Gesetz oder Verordnung mit Vergabestatuten geschaffen, z.T. verbunden mit materiellen oder ideellen Vorteilen (Nobilitierungen, Ehrensold, Freifahrten).