Wolf Biermann

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    deutscher Lyriker und Liedermacher; * 15. November 1936 in Hamburg

    Der Sohn eines 1943 in Auschwitz ermordeten Kommunisten siedelte 1953 in die DDR über. Er studierte dort zunächst Politische Ökonomie und Philosophie, ab Mitte der 1960er Jahre widmete er sich ganz seiner Tätigkeit als Lyriker und Komponist. Wolf Biermann prägte in Anlehnung an Brechts Wort vom "Stückeschreiber" den Begriff des "Liedermachers". Biermanns Werke übten aus marxistischer Sicht Kritik am starren System der DDR. Die Folgen waren sein Ausschluss aus der SED und ein Auftritts- und Ausreiseverbot. Völlig überraschend genehmigten die Behörden 1976 dennoch eine Tournee durch die Bundesrepublik Deutschland: Gleich nach der Abreise wurde Biermanns Ausbürgerung bekannt gegeben. Die Folgen waren Proteststürme von Künstlern und Intellektuellen beider deutschen Staaten und eine noch weiter gesteigerte Popularität des Liedermachers, für den die DDR jedoch "der bessere Teil Deutschlands" blieb. Auch im Westen blieb Biermann politisch aktiv und kritisch.

    Wolf Biermann erhielt 1991 den Georg-Büchner Preis, 1998 den Nationalpreise der Deutschen Nationalstiftung und 2002 den Heinz-Galinski-Preis. Seit 2007 ist er Ehrenbürger von Berlin.

    Texte (Auswahl)

    "Die Drahtharfe" (1965), Mit Marx- und Engelszungen (1968), Preußischer Ikarus (1978).

    Alben (Auswahl)

    1975 - Es gibt ein Leben vor dem Tod

    1990 - Klartexte im Getümmel

    1996 - Süßes Leben, saures Leben

    1999 - Paradies uff Erden. Ein Berliner Bilderbogen

    2007 - Heimkehr nach Berlin Mitte