Wie werden Autoreifen hergestellt?

    Aus WISSEN-digital.de

    Die ersten Autos fuhren noch mit Holzreifen, um die ein Ring aus Eisen angebracht wurde, damit das Material nicht so schnell verschleißen konnte. Erst 1904 gelang es der Firma Continental schließlich, einen Profilreifen aus Kautschuk zu entwickeln, der das Holzrad endgültig ablösen sollte. Heute gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Autoreifen.

    Es gibt spezielle Winterreifen für die kalte Jahreszeit, Sommerreifen für die wärmeren Monate und auch Allwetterreifen, die das ganze Jahr über genutzt werden können. Doch wie wird aus dem Milchsaft des Kautschukbaums (Latex) eigentlich ein Reifen hergestellt? Wir sind der Frage auf den Grund gegangen.

    Warum verwendet man Kautschuk?

    Eigentlich ist Kautschuk leicht verformbar – deshalb wird er durch den Einfluss von Kälte steinhart und durch Wärme wiederum weich und klebrig. Darum war es anfangs nicht möglich, den Milchsaft in der technischen Entwicklung einzusetzen. Doch dann machte der amerikanische Charles Goodyear 1839 eine erstaunliche Entdeckung: Er erfand die Vulkanisation, indem er Schwefelsäure dem Kautschuk beimischte und ihn starker Hitze aussetze. Das Ergebnis war, dass sich die Konsistenz des Gemischs veränderte und elastisch wurde. Dadurch hatte das Gummi neue Eigenschaften: Es war abriebfest und gegen kalte und warme Temperaturen unempfindlich. Warum verwendet man weiches und hartes Gummi?

    Je nachdem, wie viel Schwefel dem Kautschuk beigemischt wird, entsteht weiches oder hartes Gummi. Und da wir in Deutschland warme und kalte Jahreszeiten haben, benötigen wir Sommer- und Winterreifen, deren Gummimischungen auf die Durchschnittstemperaturen abgestimmt sind – weil sie dadurch unterschiedliche Fahreigenschaften auf den Fahrbahnen aufweisen. Um die Abriebfestigkeit und die Alterungsbeständigkeit von Autoreifen zu erhöhen, werden den Gummimischungen zusätzlich noch Ruß, Zinkoxid und Antioxidantien hinzugefügt. Das ist auch der Grund dafür, warum Reifen schwarz sind.

    So entstehen fertige Autoreifen

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    Inzwischen wird der Kautschuk nicht nur künstlich hergestellt – auch die Zusammensetzung von Autoreifen hat sich geändert. Mittlerweile besteht das Material aus mehr als 20 Bestandteilen, welche die Reifenqualität maßgeblich verbessert haben sollen.

    1. Sobald alle Bestandteile zusammengefügt wurden, werden sie mithilfe von Knetmaschinen und Walzen so lange miteinander vermengt, bis die gewünschte Kautschukmischung entstanden ist.
    2. Danach wird diese zu einem langen Band ausgewalzt und zu dem sogenannten Extruder befördert – das ist eine Spritzmaschine, die den Reifen ihre Form verleiht.
    3. Anschließend folgt die Vulkanisierung: Zuerst wird in einer Presse ein Zylinder über das Vorprodukt gesetzt, danach presst ein Heizbalg gegen den Rohling. Zudem bekommt der Reifen sein Profil.

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    1926 Deutschland und die UdSSR schließen einen Neutralitätspakt.
    1947 Die Moskauer Konferenz geht nach fast sieben Wochen zu Ende, ohne dass sich zwischen den Alliierten eine Einigung über den Friedensvertrag mit Deutschland und Österreich ergeben hätte.