Walter Philipp Reuther

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    amerikanischer Gewerkschafter; * 1. September 1907 in Wheeling, † 9. Mai 1970 bei Pellston

    Reuthers Vorfahren stammten aus Deutschland. Er begann in Detroit als Schlosserlehrling, agitierte bald gegen die Sonntagsarbeit und wurde 1932 bei Ford wegen seiner sozialistischen Agitation entlassen. Er war damals tatsächlich Sozialist. Reuther begab sich mit seinem Bruder nach Deutschland, reiste schließlich weiter in die von ihm als gelobtes Land angesehene Sowjetunion. Dort arbeitete er 18 Monate lang in einer russischen Autofabrik. Der Alltag sowjetischer Arbeiter entsprach keineswegs der sowjetischen Propaganda. Vom Kommunismus bitter enttäuscht, kehrte Reuther 1935 nach Detroit zurück und stürzte sich in die Gewerkschaftsarbeit. Er organisierte für die United Automobile Workers (UAW) zwischen 1937 und 1941 hart geführte Streiks. Das Ergebnis waren Tarifverträge mit den größten Autowerken der USA: General Motors, Chrysler und Ford. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war er zum Präsidenten der Gewerkschaft aufgestiegen. Dieses Amt hatte er von 1946 bis 1970 inne. 1955 wurde er Vizepräsident eines neugegründeten Dachverbands der Gewerkschaften, aus dem er 1968 austrat. Er gründete anschließend die Alliance for Labor Action (ALA).

    Reuther stand auf der Seite der Demokraten und kämpfte gegen Korruption, Rassendiskriminierung und die internationale Kapitalverflechtung. Am 9. Mai 1970 kam Walter P. Reuther bei einem Flugzeugunglück ums Leben.