Völkerbund

    Aus WISSEN-digital.de

    englisch: League of Nations, französisch: Société des Nations,

    Gründung

    Der Völkerbund war ein von 1920 bis 1946 bestehender internationaler Zusammenschluss von Staaten (Sitz in Genf) mit dem vorrangigen Ziel, den Weltfrieden dauerhaft zu sichern.

    Die Initiative zur Gründung des Völkerbunds ergriff der amerikanische Präsident Wilson mit seinem in Januar 1918 während des Ersten Weltkriegs veröffentlichten 14-Punkte-Friedensplan. Die Satzung des Völkerbundes wurde Bestandteil der Pariser Vorortverträge und des Versailler Vertrages. Die ersten Mitglieder waren die Alliierten des Ersten Weltkriegs, die USA allerdings ratifizierten den Vertrag nicht und traten auch nie dem Völkerbund bei - was die Staatenvereinigung entscheidend schwächte. Später kamen weitere Staaten hinzu, zum Beispiel die UdSSR 1934. Deutschland trat dem Völkerbund 1926 bei, verließ ihn allerdings 1933 wieder, wie auch Japan und 1937 Italien. Insgesamt gehörten dem Völkerbund 63 Mitgliedsstaaten an.

    Gremien

    Die wichtigsten Gremien des Völkerbundes waren die Generalversammlung (Vertreter aller Mitgliedsstaaten), der von der Generalversammlung gewählte Völkerbundsrat mit vier bis sechs ständigen (Großbritannien, Frankreich, Italien, China und Japan; Deutschland und die UdSSR kamen später hinzu) und maximal neun nichtständigen Mitgliedern sowie das Ständige Sekretariat als Verwaltungsorgan mit einem Generalsekretär an der Spitze. Hinzu kamen noch die Internationale Arbeitsorganisation und der Ständige Internationale Gerichtshof.

    Aufgaben und historische Bedeutung

    Die wichtigsten Aufgaben des Völkerbunds waren die Verwaltung von Gebieten, die unter sein Mandat gestellt waren, z.B. die Freie Stadt Danzig oder das Saargebiet, und die friedliche Schlichtung von Konflikten. Trotz kleinerer Erfolge erwies sich der Völkerbund gerade in den wirklich bedeutenden Krisen als machtlos. Die aggressive Expansionspolitik Hitler-Deutschlands und seiner Verbündeten konnte er nicht eindämmen, was sein Ansehen stark beschädigte. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschloss der Völkerbund seine Auflösung, seine Nachfolgeorganisation sind die Vereinten Nationen.

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.