Vorsatz

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    1. im Buchwesen Kurzwort für Vorsatzblatt (Papier an der Innenseite des Deckels).
    2. im Recht auch: Dolus;

    im Strafrecht das Wissen und Wollen einer Straftat; schwerste Schuldform, auch im Zivilrecht.

    Man unterscheidet im Strafrecht hauptsächlich Absicht (dolus directus I; dem Täter kommt es gerade darauf an, den tatbestandlichen Erfolg herbeizuführen), direktem Vorsatz (dolus directus II; der Täter weiß oder sieht als sicher voraus, dass er den gesetzlichen Tatbestand verwirklicht) und Eventualvorsatz (dolus eventualis; der Täter hält den Eintritt des Tatbestandes für möglich und nimmt die Folge billigend in Kauf).

    Im Zivilrecht hat der Schuldner Vorsatz und Fahrlässigkeit zu vertreten (Verschulden), soweit nichts anderes bestimmt ist (vgl. § 276 Abs. 1 Bürgerliches Gesetzbuch). Hier kennt man den bedingten Vorsatz (dolus eventualis) und die Absicht.

    1. im Messwesen eine vor eine Einheit gesetzte Vorsilbe zur Kennzeichnung des dezimalen Vielfachen oder Teils einer Einheit mit spezifischer Abkürzung (z.B. M für Mega- = millionenfach; K für Kilo- = tausendfach; c für Zenti- = ein Hundertstel; n für Nano- = ein Milliardstel).

    Kalenderblatt - 19. April

    1521 Kaiser Karl V. verhängt über Martin Luther die Reichsacht.
    1941 Bertolt Brechts "Mutter Courage" wird im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Die von Helene Weigel verkörperte Protagonistin verliert im Dreißigjährigen Krieg alle ihre Kinder. Brecht will mit seinem Stück die Verzahnung von Kapitalismus und Krieg zeigen.
    1977 Zum Entsetzen seiner Fans wechselt Franz Beckenbauer in den amerikanischen Fußballverein Cosmos. Der Dreijahresvertrag ist auf ca. sieben Millionen DM festgesetzt.