Viola (Musik)

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    (von Viola da braccio, "Armgeige") auch: Bratsche;


    Streichinstrument (Chordophon) der Da-braccio-Familie. Instrument in Altlage (um eine Quinte tiefer als die Violine gestimmt), an der Namensform erkennbares Hauptinstrument der Familie der Violineninstrumente in Armhaltung (Gegensatz zu den Da-gamba-Instrumenten in Beinhaltung). Saitenstimmung: c - g - d’ - a’.

    Das heute als Viola bezeichnete Instrument entwickelte sich in der ersten Hälfte des 16. Jh.s gemeinsam mit der Violine. Es entspricht dieser in Bau und Spielweise, wobei der Corpus gegenüber der Violine zwar größer ist, jedoch nicht so gut an die für das Instrument typischen Frequenzen angepasst ist. Dadurch ist der Ton milder und dunkler als der Ton der Violine. Im Orchester ist die Bratsche wie die Violine chorisch besetzt, jedoch in geringerer Zahl, und fungiert oft als typisches Füll- und Mittelstimmen-Instrument. Jedoch haben alle bedeutenden Komponisten auch den besonders ausdrucksstarken Klang der Violen geschätzt und ihr auch solistische Aufgaben anvertraut (z.B. J.S. Bach im Brandenburgischen Konzert Nr. 6 B-Dur, BWV 1051). Als Soloinstrument mit Klavier oder Orchester tritt die Bratsche seltener als die Violine in Erscheinung, z.B. bei G.Ph. Telemann, C. Stamitz, W.A. Mozart (Sinfonia concertante für Violine und Viola Es-Dur, KV 364; "Kegelstatt-Trio" Es-Dur, KV 498), H. Berlioz ("Harold en Italie"), R. Schumann, J. Brahms, R. Strauss ("Don Quixote", op. 35, 1898), P. Hindemith ("Der Schwanendreher") und B.A. Zimmermann.

    Spieltechniken: siehe Violine.

    In der Frühgeschichte der Viola traten zahlreiche Abarten in Bau und Tonlage auf, mit Bezeichnungen wie Viola da spalla, Violet, Violetta, Viola tenore, Violino pomposo, Violon alto usw.