Urnenfelderkultur

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    für die europäische Frühgeschichte folgenreiche Kulturerscheinung und Völkerbewegung der mittleren Bronzezeit.

    Sie ging seit etwa 1300 v.Chr. von der zu dicht besiedelten Niederlausitz aus, erfasste bald andere Völker und war zuerst als Lausitzer Kultur ausgeprägt. Charakteristisch ist die Verbrennung der Toten im "heiligen Feuer" (möglicherweise, um der Seele den Weg ins Jenseits zu erleichtern oder um ihre Wiederkehr zu verhindern); Beisetzung der Asche und Überreste in Urnen, unter Entfaltung bestimmter, regional verschiedener Verbrennungszeremonien, Grabbeigaben in, über oder um die Urnen, Anlage ausgedehnter Urnenfriedhöfe. Innerhalb kurzer Zeit Ausbreitung der Brandbestattung der Lausitzer Kultur über ganz Mittel-, Süd- und Südosteuropa (bis in den Balkan, Italien, Nordspanien), im Westen bis Südengland, z.T. unter Vermischung mit anderen Kulturelementen.

    Starke Belebung des Kunstschaffens in den Bronze- und Töpferwerkstätten. Die Keramik der Urnenfelderkultur ist kenntlich an den Buckelverzierungen der Gefäßwände (Buckelkeramik), später an dem gradlinigen Rillenornament; für das Bronzegerät der Urnenfelderkultur sind charakteristisch Schwerter mit Griffen aus Bronzewülsten oder mit beidseitigen Griffauflagen; typisch sind auch bronzebeschlagene Rundschilde, birnenförmige Lanzenspitzen, reich und meisterhaft ornamentierte Bronzehelme, -henkelschalen und -henkeleimer, bronzene Ziernadeln; Fernhandel bestand mit Bronzewaren besonders der Ostalpen und mit blauen Glasperlen, vereinzelt war auch schon das Eisen bekannt.

    Aus der Urnenfelderkultur erwuchs die frühe Hallstattkultur (Ältere Eisenzeit).

    Kalenderblatt - 23. April

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