Sixtus IV. (Papst)

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    Papst; * 21. Juli 1414 in Celle Ligure, † 12. August 1484 in Rom

    eigentlich: Francesco della Rovere;


    Biografie

    Francesco della Rovere war zunächst Generalvikar des Franziskanerordens, dann Kardinal. Bis zu seiner Wahl als Papst 1471 stand della Rovere im Ruf, ein frommer und sittenstrenger Prälat zu sein.

    Sein Pontifikat gilt als Beginn des eigentlichen Renaissancepapsttums mit aufwändiger Hofhaltung und Nepotismus. Er erhob sofort seine beiden Neffen Giulian della Rovere (den späteren Julius II.) und Pietro Riario zu Kardinälen.

    Als Pietro 1474 starb, wandte sich die päpstliche Gunst seinem Bruder Girolamo Riario zu. Sixtus bemühte sich, die christlichen Mächte zum Kampf gegen die Türken zu bringen, aber der Eifer erlahmte bald. Mehr und mehr wurden seine Ziele politischer Art. Die Mittel für alle seine Unternehmungen verschaffte er sich durch hemmungslosen Handel mit Ämtern, Gnaden und Sündenerlassen.

    Das Bemühen, für seine Neffen eine Herrschaft zu begründen, verwickelte ihn in die Wirren der italienischen Territorialpolitik. Selbst an der Verschwörung der Pazzi gegen die Medici in Florenz, der Giuliano Medici zum Opfer fiel, während Lorenzo Medici am Leben blieb, war er beteiligt. Mit diesen Kämpfen verflochten sich die Kämpfe zwischen den römischen Adelsgeschlechtern, den Colonna und den Orsini.

    Kulturelle Verdienste

    Auf kirchlichem Gebiet tat sich der Papst höchstens durch Vergünstigung seiner Franziskaner und Pflege der Marienverehrung hervor.

    Bedeutend hingegen war Sixtus IV. als Mäzen von Künsten und Wissenschaften: Er förderte Kirchenbauten (Santa Maria del Popolo, Santa Maria della Pace); die vatikanische Bibliothek wurde neu geordnet und den Gelehrten zugänglich gemacht, die Bestrebungen der Humanisten wurden gefördert. Vor allem hat Sixtus die Stadt Rom verschönt und die nach ihm benannte Sixtinische Kapelle im Vatikan durch die gefeiertsten Maler seiner Zeit mit herrlichen Fresken schmücken lassen.