Sequenz (Musik)

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    1) Gesang der römischen Messe, der dem Alleluia (ggf. dem Tractus) folgt. Ursprünglich entstand die Sequenz durch die Neutextierung des melismatischen Alleluiajubilus ("Prosa ad sequentiam"). Erste Quellen solcher Neutextierungen stammen aus dem 9. Jh.

    Drei Epochen der Sequenzproduktion im Mittelalter:

    • Die klassische Sequenz, 850 bis 1050, Zentren: St. Gallen, Reichenau, St. Martial. Dichter: Notker, Ekkehart, Hermannus Contractus, Berno, Wipo von Burgund. Aufbau: je zwei Verse (Doppelversikel) werden von abwechselnden Chorhälften auf dieselbe Melodie gesungen. Dichter: Adam von St. Victor.*Die Reimsequenz, ab 12. Jh., Angleichung der Versikelpaare in Länge, Rhythmus und Reim.*Die Strophensequenz, ab 13. Jh., Weiterentwicklung der Reimsequenz. Dichter: Thomas von Celano, Thomas von Aquin. Die im Mittelalter auf ungefähr 5 000 angewachsene Zahl der Sequenzen wurde durch das Tridentinische Konzil (1545-63) auf vier reduziert:
    • "Victimae paschali laudes", Dichter: Wipo von Burgund (Ostersequenz)*"Veni sancte spiritus", Dichter: Stephan Langton (Pfingstsequenz)*"Lauda Sion", Dichter: Thomas von Aquin (Fronleichnamssequenz)*"Dies irae", Dichter: Thomas von Celano (Sequenz der Totenmesse/ des Requiems)Weltliche Variante der Sequenz ist der Lai oder Leich und die instrumentale Estasmpie.


    2) die Wiederholung eines musikalischen Motivs auf einer anderen Tonstufe.

    Kalenderblatt - 19. April

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