Schäferdichtung

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    auch: arkadische Poesie, bukolische Dichtung, Hirtendichtung, Pastorale;

    Der Ursprung dieser das Hirten- und Schäferleben zelebrierenden Gattung der Dichtkunst liegt im 3. Jahrhundert v.Chr. bei Theokrit. In der römischen Welt knüpfte Vergil (1. Jh. v. Chr.) mit seinem bedeutenden Werk "Bukolica" an die griechischen Vorbilder an und setzte somit die Tradition der arkadischen Dichtung fort.

    In der Renaissance (später auch im Barock und Rokoko, vergleiche Anakreontik) erlebte die Gattung vor allem in Italien erneut eine Blüte. Auslöser waren die Rückbesinnung auf die Antike und die Tendenz in der Dichtung zur Flucht aus der Wirklichkeit in eine idyllische Welt (Arkadien) sowie die Sehnsucht nach dem einfachen und natürlichen Leben.

    Die bedeutendsten Vertreter der Schäferdichtung in der italienischen Renaissance sind Boccaccio und Petrarca. Weitere bedeutende Namen sind A. Poliziano, T. Tasso und G.B. Guarini. Auch in Spanien, Portugal, Frankreich und England ist der Einfluss der Hirtendichtung deutlich zu erkennen. In Deutschland ist diese Gattung vor allem als Schäferspiel (Hirtendrama) oder in epischer Form als Hirtenroman zu finden. Schäfermotive finden sich bei M. Opitz, C. M. Wieland und F. Gellert und in den frühen lyrischen Werken von J.W. von Goethe.