Schwefel

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    auch: Sulfur (internationale Bezeichnung);

    chemisches Element (Zeichen S), Ordnungszahl 16, Atomgewicht: 32,064; Nichtmetall, gelb, spröde, strenger Geruch, nicht leitend, Schmelzpunkt 119 °C.

    Formen

    Die Schwefelmodifikationen unterscheiden sich bei den festen Formen in der Kristallstruktur (Polymorphie), während die flüssigen (und gasförmigen) Modifikationen verschiedene Moleküle besitzen. Unter 96 °C ist der Schwefel in Kristallen mit rhombischer Symmetrie beständig, oberhalb dieser Temperatur als monokliner Schwefel. Letzterer schmilzt bei 119 °C zu einer dünnen gelben Flüssigkeit. Alle bisher genannten Formen sind aus ringförmigen S8-Molekülen aufgebaut. Bei höheren Temperaturen (über 160 °C) lagern sich die S8-Moleküle zu kettenförmigen Makromolekülen zusammen, die den zähflüssigen, dunklen Schwefel bilden. Durch rasches Abkühlen (Abschrecken) bleibt diese Form als unterkühlte Flüssigkeit (amorpher, plastischer Schwefel) erhalten.

    Bedeutung und Vorkommen

    Die Bedeutung des elementaren Schwefels beruht auf seiner Verwendung zur Herstellung reiner Schwefelverbindungen wie Schwefelsäure und Schwefelkohlenstoff. Schwefelsäure wird zur Sprengstoffherstellung, für die Schädlingsbekämpfung, Vulkanisierung, medizinische Hautsalben verwendet; Schwefeldioxid als Gas zur Bleichung oder Entkeimung.

    Natürlicher elementarer Schwefel (vulkanischen oder organischen Ursprungs) wird aus dem Begleitgestein (oft mit überhitztem Wasserdampf) ausgeschmolzen. Große Mengen Schwefel werden auch aus schwefelwasserstoffhaltigen Erdgasen und aus den der Kohle entstammenden Heizgasen gewonnen. In gesteinsbildenden Sulfaten (Gips CaSO4 x 2 H2O, Baryt BaSO4), ferner in den Kalisalzen (MgSO4, K2SO4) ist viel Schwefel enthalten.