Schuppen (Zoologie)

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    in der Zoologie die Bezeichnung für kleinere und größere flache Gebilde der Haut, die die Körperoberfläche teilweise oder ganz bedecken.

    Insekten

    Bei verschiedenen Insekten treten schuppenähnliche Gebilde auf der Kutikula (Haut über der äußersten Zellschicht) auf. Sie stellen entweder Abscheidungen aus der Exo- oder Epikutikula, stark abgeflachte Borsten oder richtige Haare dar. In jedem Fall sind sie luftgefüllte Hohlkörper aus extrem dünnem Chitin, deren Ober- und Unterseiten über Verstrebungen verbunden sind. Die einzelne Schuppe ist mit einem Stiel in der Kutikula verankert. Die Schuppen können am ganzen Körper vorhanden sein, wie z.B. bei Schmetterlingen, wo sie auch Träger von Farben und Zeichnungen sind. Diese werden auch als Deckschuppen bezeichnet. Sie sind mit Pigmenten gefüllt oder als so genannte Schiller-Schuppen ausgebildet, die die Färbung über Interferenzerscheinungen erzeugen.

    Fische

    Alle Schuppen bei Fischen sind plättchenförmige Hartgebilde der Lederhaut, die vielfach von der Epidermis (drüsenreiche Oberhaut) überdeckt sind. Die Fischschuppen haben meist eine mechanische Schutzfunktion und setzen den Strömungswiderstand optimal herunter. Die Schuppen bei Fischen sind sehr unterschiedlich ausgebildet.

    Es gibt:

    a) Zahnschuppen (Plakoidschuppen): Typisch für alle Knorpelfische (unter anderem Haie). Sie können nicht nur mit einer härtenden Schicht (Durodentin) umgeben oder verknöchert sein, sondern auch sehr unterschiedliche Formen annehmen, wie Kegelform, Buckelform, spitz auslaufende Form, als Widerhaken, Stachelform (unter anderem Stachelrochen), Zahnform (unter anderem Sägerochen);

    b) Schmelzschuppen (Ganoidschuppen; bei Flössel- und Knochenhechten) und Rundschuppen (Cycloidschuppen; bei Herings-, Lachs- und Karpfenfischen): Sie wachsen an den Rändern, und können deshalb zur Altersbestimmung dieser Fische herangezogen werden;

    c) Kammschuppen (Ctenoidschuppen): Sie kommen unter anderem bei Barschen vor.

    Es gibt auch Fische, bei denen die Schuppen stark reduziert sind (z.B. bei Aalen oder Spiegelkarpfen) oder bei denen die Schuppen zum Panzer umfunktioniert wurden (z.B. Kofferfische und Seepferdchen).

    Reptilien, Vögel und Säugetiere

    Bei den Schuppen dieser Tiere handelt es sich um abgestorbene, verhornte Zellen der Stratum corneum epidermis (Hornschicht der Oberhaut). Meist liegen dazwischen weniger verdickte Abschnitte, die die Elastizität gewährleisten. Sind sie mit Hautverknöcherungen verbunden, stellen sie wie bei Schildkröten einen dauerhaften Schutz dar. Bei vielen Tieren sind die Schuppen dachziegelartig angeordnet. Wie bei den Fischen können auch bei diesen Tieren die Schuppen verschiedene Formen und Größen annehmen: Warzen, Stachel, Dornen, Höcker usw. Bei Vögeln sind die Schuppen vorwiegend an den Läufen zu finden. Ansonsten sind die Schuppen an schwach- oder unbehaarten Partien des Körpers ausgebildet, wie z.B. am Schwanz oder an den Pfoten von Nagetieren, Schuppentieren oder Insektenfressern.

    Bei der Schlange und anderen Reptilien wird die schuppige Hautschicht beim Wachstum und danach regelmäßig abgestoßen. Hier können die Schuppen auch Sinnesflecken und feine Borsten tragen, die Sinnesfunktionen haben. Die Farbgebung und der Farbwechsel beruht bei Reptilien auf verschiedenen Farbzellen in der Haut. Die Schwanzklapper der Klapperschlange besteht aus Hornkegeln aus der Häutung.