Sambia

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    Geografie

    Die Republik Sambia liegt als Binnenland im Übergangsbereich zwischen Zentral- und Südafrika. Mit einer Fläche von 752 614 km² ist das Land mehr als doppelt so groß wie Deutschland. Namensgeber der Republik ist einer der zahlreichen Flüsse des Landes, der Sambesi. Im Nordosten grenzt Sambia an Tansania, im Osten an Malawi, im Südosten an Mosambik, im Süden an Simbabwe und Botswana, im Südwesten an Namibia, im Westen an Angola und im Norden an die Demokratische Republik Kongo.

    Durch den Katangazipfel, der im Norden tief in das Staatsterritorium Sambias hineinragt und der zur Demokratischen Republik Kongo gehört, ist das Land in eine nordöstliche und eine südwestliche Region gegliedert. Der größte Teil der Landesfläche wird von einem von Süden nach Norden ansteigenden Hochplateau eingenommen, das auf einer Höhe von 1 000 bis 1 500 m über dem Meeresspiegel liegt und von einzelnen Inselbergen und Gebirgszügen überragt wird. Die höchste Erhebung des Landes (1 848 m) liegt im Muchina-Gebirge, das sich von der Südspitze des Katangazipfels in Richtung Nordosten bis an die Grenze zu Tansania erstreckt. Im Südosten wird das Gebirge durch das Luangwa-Tal begrenzt, das sich als Sambesi-Tal fortsetzt. Nordwestlich der Muchina Mountains liegen im Grenzgebiet zu Tansania die Makutaberge.

    Die zahlreichen Flüsse und Seen Sambias stellen fast die Hälfte der Süßwasserreserven im Süden Afrikas dar. Der bedeutendste Fluss Sambias ist der Sambesi, der das Land auf einer Länge von rund 1 550  m durchfließt (Gesamtlänge 2 660 km). An der Grenze zu Simbabwe stürzt der Sambesi auf einer Breite von 1 700 m über 110 m in die Tiefe (Victoriafälle). Weitere große Flüsse sind z.B. der Kafue im zentralen Teil Sambias und der Luangwa und Luapula im Osten. Zu den größten Seen Sambias gehört z.B. der Mwerusee (auf der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo), der Tanganyikasee (an dem auch die Demokratische Republik Kongo, Burundi und Tansania Anteil haben) und der Karibasee, einem Staussee.

    Die Hauptstadt Lusaka liegt im Südosten des Landes.

    Klima

    In Sambia herrscht tropisches Klima mit einer Regenzeit von Oktober bis April. Im Norden liegen die durchschnittlichen Niederschlagsmengen bei ca. 1 400 mm, im Süden bei etwa 750 mm. Häufig fallen die Niederschläge als heftige Gewitterregen. In der Hauptstadt Lusaka liegt die mittlere Januartemperatur bei 22 °C, im Juli werden Werte um 16 °C gemessen. Generell sind die Temperaturen in den Flussniederungen etwas höher als im Hochland.

    Flora und Fauna

    Knapp 40 % der Landesfläche sind mit Wäldern bedeckt. Im Südwesten findet sich Regenwald, in den Flusstälern und auf dem Hochplateau laubabwerfende Trockenwälder (mit Affenbrot- und Mukunyabäumen) bzw. immergrüne Wälder. In den Überflutungsgebieten dominieren Grasfluren und Sumpfgebiete mit weitflächigem Papyrusbewuchs. Der zentrale Teil des Landes ist durch Feuchtsavanne geprägt mit offenen Graslandschaften und einzelnen Baumgruppen (Akazien).

    Die Tierwelt in Sambia gehört zu den artenreichsten auf dem afrikanischen Kontinent. Insgesamt 19 Schutzgebiete wurden eingerichtet (und umfassen etwa 9 % der Staatsfläche), das größte von ihnen ist der 22 500 km² große Kafue-Nationalpark. An größeren Säugetierarten finden sich u.a. Nashörner, Elefanten, Flusspferde, Giraffen, Büffel, Affen, Löwen, Leoparden, Hyänen, Antilopen und Zebras. Allein im Lochinvar-Nationalpark wurden mehr als 400 verschiedene Vogelarten gezählt.

    Bevölkerung

    11,28 Millionen Menschen leben in Sambia, etwa 40 % von ihnen in Städten. Die größte Stadt ist die Hauptstadt Lusaka mit rund 1,5 Millionen Einwohnern (aufgrund des ungeregelten Zuzugs aus dem Ausland existieren nur Schätzwerte). Weitere große Städte sind Ndola (380 000 Einwohner), Kitwe (365 000) und Kabwe (180 000). Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte liegt bei 15 Einwohnern pro Quadratkilometer.

    Die Bevölkerung setzt sich aus über 70 ethnischen Gruppen zusammen, die meisten von ihnen gehören zu den Bantuvölkern. Größte Bevölkerungsgruppe sind die Bemba (ca. 36 %), gefolgt von den Nenya (Nyanya, ca. 18 %, dazu gehören Chewa, Nsenga, Ngoni) und Tonga (ca. 15 %, Lenje, Soli, Ila). Weitere Gruppen sind die Luvale, Lunda und Kaonde im Nordwesten des Landes und die Barotse (Rotse). Minderheiten sind Europäer, Asiaten und Buschmänner.

    Neben Englisch gibt es sieben offiziell anerkannte Stammessprachen (Bemba, Nyanya, Lozi, Tonga, Lunda, Kaonde, Luvale), darüber hinaus wird eine Vielzahl von Dialekten gesprochen. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung sind Anhänger des Christentums, daneben gibt es eine große Anzahl von Muslimen und Hindus.

    Das Bevölkerungswachstum wird trotz der sehr hohen Geburtenraten auf 2,1 % geschätzt, was auf die hohe Infektionsrate mit der Immunschwächekrankheit Aids (16,5 %) sowie die hohe Säuglingssterblichkeit (8 %) zurückzuführen ist. Fast die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre. Sozial- und Gesundheitswesen sind nur mäßig ausgebaut und in ländlichen Gebieten vollkommen unzureichend. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei ca. 40 Jahren. Rund 80 % der Sambier können lesen und schreiben; für die Sieben- bis 14-Jährigen besteht Schulpflicht.

    Politisches System

    Staatsoberhaupt in der Republik Sambia ist der Staatspräsident (seit 2002 Levy Mwanawasa, MDD), der zugleich Chef der Regierung und Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist. Er wird vom Volk für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt (einmalige Wiederwahl möglich). Er ernennt den Vizepräsidenten und die Mitglieder des Kabinetts.

    Die Nationalversammlung besteht aus einer Kammer mit 150 Sitzen; die Abgeordneten werden vom Volk für fünf Jahre gewählt. Seit 1990 besteht ein Mehrparteiensystem. Neben der regierenden MMD (Movement for Multi-Party Democracy) haben vor allem die oppositionelle UNIP (United National Independence Party), die FDD (Forum for Democracy and Development) und die UDA (United Democratic Alliance) Bedeutung. Bei den Wahlen im Dezember 2001 wurden von ausländischen Wahlbeobachtern Unregelmäßigkeiten und Wahlmanipulation festgestellt.

    Sambia ist in neun Provinzen gegliedert.

    Wirtschaft

    Obwohl Sambia reich an Bodenschätzen ist und die Möglichkeiten für eine prosperierende Landwirtschaft gegeben sind, leben deutlich über zwei Drittel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Dafür sorgte zunächst die Verstaatlichung weiter Bereiche durch Sambias ersten Präsidenten Kaunda und die Korruption und Misswirtschaft seines Amtsnachfolgers, der zwar eine Reprivatisierung einleitete, dem es aber nicht gelang, der Wirtschaft des Landes zu einem Aufschwung zu verhelfen. Die Auslandsverschuldung Sambias wurde im Jahr 2000 auf rund 6,5 Milliarden US-Dollar geschätzt, auch ein Erlass von mehr als der Hälfte dieser Schulden brachte bisher keine Verbesserung der Lebensbedingungen. Fast die Hälfte der Bevölkerung ist arbeitslos. Für die kommenden Jahre wird eine Verbesserung des Wachstums (2005: 5,2 %) erwartet, da der Kupferabbau intensiviert wurde und zudem die Weltmarktpreise leicht anstiegen.

    In der Landwirtschaft sind über drei Viertel der Sambier beschäftigt, rund 15 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) werden hier erwirtschaftet. Für den Eigenbedarf werden u.a. Maniok, Hirse, Reis, Gemüse, Obst und Süßkartoffeln angebaut, für den Export auch Tabak, Baumwolle und Erdnüsse. Der Nahrungsmittelbedarf der Bevölkerung kann nicht gedeckt werden, auch zum Teil aufgrund der immer wiederkehrenden Dürren, die zu Ernteverlusten führen. Von Bedeutung im landwirtschaftlichen Sektor ist auch die Fischerei in den zahlreichen Gewässern des Landes.

    Der Schwerpunkt der (inzwischen wieder privatisierten) Industrie liegt bei der Verarbeitung von Kupfer, Sambias wichtigstem Exportgut. Weitere Industriebetriebe fertigen Nahrungsmittel, Textilien, chemische Produkte und Produkte für das Baugewerbe. Die meisten der Fabriken befinden sich in der Nähe der Hauptstadt Lusaka und in Kitwe, Mufulira und Ndola. Bedeutendster Bereich in der Wirtschaft Sambias ist der Bergbau: Neben Kupfer werden Kobalt, Steinkohle, Zink, Blei und Silber gefördert. Der Energiebedarf des Landes wird fast vollständig durch Wasserkraft gedeckt (Kariba-Kraftwerk).

    Wichtigste Handelspartner beim Export (Kupfer, Kobalt, Strom, Tabak) sind Südafrika, Malawi, Japan und Großbritannien. Bei der Einfuhr von Waren (vor allem Maschinen, Fahrzeuge, Nahrungsmittel, Brennstoffe) sind Südafrika (72 %) und Simbabwe die bedeutendsten Partner.

    Das Straßennetz in Sambia umfasst insgesamt etwa 92 000 km, davon sind schätzungsweise 20 000 km befestigt. Ein Teil der 2 200 km Schiene gehört zur Tansania-Sambia-Eisenbahn (TAZARA) und untersteht der Kontrolle von Tansania. Aufgrund der zahlreichen Gewässer spielt die Schifffahrt eine wichtige Rolle beim Transport, rund 2 250 km sind schiffbar. In Sambia gibt es mehrere internationale Flughäfen.

    Währung ist der sambische Kwacha (= 100 Ngwee).

    Republik Sambia

    Fl sambia.jpg Wappen sambia.svg
    Republic of Zambia
    Amtssprache Englisch
    Hauptstadt Lusaka
    Staatsform Republik
    Fläche 752.614 km²
    Einwohner 11.280.00
    Währung Kwacha
    Zeitzone UTC+2
    KFZ-Kennzeichen Z
    Internet-TLD .zm
    Telefonvorwahl 00260

    Kalenderblatt - 28. März

    1939 Franco gewinnt den spanischen Bürgerkrieg mit der Unterwerfung Madrids.
    1962 Die DDR verabschiedet ihr eigenes Zollgesetz.
    1979 Reaktorunfall im amerikanischen Harrisburg, der die Gefahr einer riesigen Verseuchung des Umlands heraufbeschwört.