Rückenschmerzen: Hilfe durch Hausmittel und Bewegung

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    Viele Menschen kennen das Problem: Rückenschmerzen. Heutzutage ist das schon fast eine Volkskrankheit, leidet laut dem DAK Gesundheitsreport aus dem Jahr 2018 etwa jeder siebte Arbeitnehmer bereits drei Monate oder sogar länger unter diesen Beschwerden. Auch Unternehmen bekommen diese Zahlen deutlich zu spüren, sind Rückenschmerzen der zweithäufigste Grund für eine Krankschreibung. Nicht umsonst sind viele Firmen bemüht, mehr Ergonomie am Arbeitsplatz zu schaffen, um ihre Mitarbeiter zu entlasten.

    Gerade jetzt, wo dank des Coronavirus viele Menschen in ihren eigenen vier Wänden arbeiten, könnten sich diese Leiden nochmal verstärken, denn nicht selten wird im Home-Office über mehrere Stunden am Küchentisch oder dem Tresen gesessen. Dennoch sind Rückenschmerzen meist gut zu behandeln, auch in Eigenregie.

    Ursachen für Rückenschmerzen

    Nicht nur ein Bewegungsmangel, beziehungsweise langes Sitzen, kommt als Ursache für Rückenschmerzen infrage. Auch eine Überlastung der Muskeln und Bänder infolge schwerer körperlicher Arbeit oder recht einseitiger Bewegungsabläufe im Alltag sind häufig der Grund für diese Probleme. Daneben spielen zusätzlich Faktoren wie starkes Übergewicht oder auch die psychische Verfassung eine Rolle, denn häufige Konflikte im privaten oder beruflichen Umfeld, Überforderung sowie eine dauerhafte Unzufriedenheit zählen nachweislich zu den Risikofaktoren für Rückenschmerzen.

    Die genannten Ursachen werden als nicht-spezifisch bezeichnet – das bedeutet, dass anhand der Untersuchung des Rückens kein spezieller Grund für das Leiden festgestellt werden kann, was bei den meisten Patienten zutrifft. Andersherum gibt es spezifische Rückenleiden, welche wiederum durch Erkrankungen oder Schäden am Rückgrat hervorgerufen werden.

    Der Rücken ist ein sehr komplexes System, ebenso komplex sind die Ausprägungen sowie die Lokalisation der Schmerzen. So können diese im unteren, mittleren oder oberen Rücken sowie Nacken auftreten. Letztere werden in den meisten Fällen durch eine ungünstige Haltung am Arbeitsplatz ausgelöst. Der untere Rücken – also die Lendenwirbelsäule – wird im Alltag schließlich am stärksten belastet, weshalb die meisten Probleme der Patienten dort lokalisiert werden können.

    Bewegung bei nicht-spezifischen Rückenschmerzen

    Nicht-spezifische Rückenschmerzen können auf eine vielfältige Art und Weise behandelt werden. Dabei geht es in erster Linie um die Symptombehandlung, jedoch sollte auch die Ursache eliminiert werden. Patienten sind daher angehalten, ein möglichst rückenfreundliches Verhalten an den Tag zu legen. Das bedeutet eine Verbesserung der Haltung am Arbeitsplatz, der Kauf ergonomischer Büromöbel sowie die Mobilisation des Rückens. Denn häufig sind die Bänder und Sehnen aufgrund einer starren Haltung verkürzt und weniger elastisch.

    Rückenfreundlicher Sport sollte daher – je nach Schmerzintensität und auf keinen Fall bei akuten Schmerzen – in den Alltag integriert werden. Krafttraining zur Stärkung der Rumpfmuskulatur sowie Ausdauertraining sind dabei das A und O. Durch eine starke Bauch- und Rückenmuskulatur wird die Wirbelsäule optimal unterstützt. Flexibilität und Balance sind ebenfalls wichtig für den Rücken. Nordic Walking, Schwimmen oder Joggen sind optimal, um Verspannungen zu lösen und die Muskelpartie zu stärken.

    Natürliche Entspannungsmethoden

    Bei Verspannungen und psychischer Belastung wird insbesondere Yoga empfohlen. Dadurch wird gleichzeitig der Rücken gestärkt und die Flexibilität gefördert. Wichtig dabei ist jedoch, nicht ohne eine Yogamatte zu trainieren, um die Gelenke zu schonen. Auch Wärme wird von den meisten Patienten als sehr wohltuend und entspannend für den Rücken empfunden. Beide Varianten in Kombination ergeben eine optimale Behandlung bei Leiden im Rückenbereich. Zusätzlich können auch Heilpflanzen eingenommen oder aufgetragen werden. Baldrian entspannt Geist und Muskeln, eine Massage mit Kiefer- oder Sandelholzöl hilft beispielsweise bei einem Hexenschuss.