Romantik (Literatur)
Aus WISSEN-digital.de
Die romantische Literatur richtet sich gegen den Rationalismus der Aufklärung und stellt das Irrationale, Unendliche, Religiöse und Metaphysische in den Vordergrund.
In der deutschen Literatur entwarfen unter anderem Novalis, L. Tieck und F. Schlegel eine neue Dichtungstheorie, die die Poetisierung der Welt forderte. Das Sammeln von Volksdichtungen und Märchen und deren Niederschrift sind für das Werk der romantischen Schriftsteller prägend (C. Brentano: "Des Knaben Wunderhorn"; Märchen von W. Hauff und den Brüdern Grimm).
J. von Eichendorff schuf romantische Stimmungslyrik, die teilweise vertont wurde. Die Literatur des Biedermeier spiegelt das gesellschaftliche Bedürfnis nach Privatheit und Melancholie wieder (F. Grillparzer, E. Mörike).
In der englischen Literatur drücken die Romantiker mystisches Naturerleben in ihren Gedichten und Romanen aus. Ihre Hauptvertreter sind unter anderem W. Blake, Lord Byron, William Wordsworth und P. Shelley.
Nach der napoleonischen Ära triumphierte in der französischen Literatur die Romantik mit V. Hugo und A. de Lamartine als Hauptvertreter. Mystisches Naturerleben wurde vor allem in Form von Lyrik ausgedrückt. V. Hugo hob daneben den Kanon des klassischen französischen Theaters auf und forderte mehr Individualität ("Cromwell", 1827).
Die italienische Literatur der Romantik stand im Zeichen des "Risorgimento", eine gegen die Fremdherrschaft gerichteten politischen Bewegung. Der historische Roman "Die Verlobten" von A. Manzoni bildet das Hauptwerk romantischer Literatur in Italien.
In Russland begann mit dem Romantiker A. Puschkin das goldene Zeitalter der russischen Literatur, in dem sich der westliche Bildungseinfluss mit dem Reichtum volkstümlicher Überlieferung vereinigte. Puschkin lockerte die formalen Merkmale seiner romantisch-melancholischen Lyrik auf. M. Lermontow schrieb, ebenso wie Puschkin Romane mit psychologisch-gesellschaftlichen Aspekten. Sein Roman "Ein Held unserer Zeit" (1840) zeugt von tragischem Lebensgefühl und reicher Fantasie.
Kalenderblatt - 19. April
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