Robert Schumann

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    deutscher Komponist; * 8. Juni 1810 in Zwickau, † 29. Juli 1856 in Endenich bei Bonn

    Lebensstationen

    Schumann kam als Sohn eines Buchhändlers schon in jungen Jahren mit bedeutender Literatur in Kontakt. Besonders die Werke Joseph von Eichendorffs und Heinrich Heines prägten sein späteres Schaffen nachhaltig. Nachdem er zunächst Jura studiert hatte, beschloss er bald, sich ganz dem Komponieren zu widmen und ein berühmter Klaviervirtuose zu werden. Schumann wurde in Leipzig Schüler von Friedrich Wieck, seinem späteren Schwiegervater. Seine Pianistenlaufbahn scheiterte an einer von ihm selbst entwickelten Apparatur, die den Ringfinger der rechten Hand gelenkiger machen sollte. Doch das Gegenteil war der Fall und der Finger blieb lebenslang gelähmt.

    1834 gründete er die "Neue Zeitschrift für Musik", worin er unter verschiedenen Pseudonymen schrieb (Eusebius, Florestan, Meister Raro). 1840 heiratete er nach gerichtlichen Streitigkeiten die Tochter seines früheren Lehrers, die zehn Jahre jüngere Clara Wieck, die er mit 19 Jahren zum erstenmal gesehen hatte. 1844 übersiedelten sie nach Dresden und 1850 nach Düsseldorf, wo Schumann musikalischer Direktor der Stadt wurde. Eine fortschreitende geistige Erkrankung bedingte nach 1853 das Ende von Schumanns kompositorischer Tätigkeit. Er starb 46-jährig in der Heilanstalt Endenich bei Bonn, in die er nach einem Versuch, sich in den Rhein zu stürzen, auf eigenen Wunsch gebracht wurde.

    Bedeutung

    Als Komponist und Musikschriftsteller gilt Schumann als Hauptvertreter der deutschen Romantik in der Musik; seine Werke scheinen weniger durch musikalische Formstrukturen als durch Gefühle geprägt, jedoch setzte er sich in seinem Werk spürbar mit J.S. Bach auseinander. Gerade in seinem Klaviersatz stellt Schumann ein großes Maß an Formenreichtum und Strukturideen unter Beweis. In der Symphonik zeigt sich Schumann immer wieder als gewandter Kontrapunktiker.

    Mit F. Mendelssohn Bartholdy verband ihn eine enge Freundschaft. R. Wagner sandte ihm die Partitur seines "Fliegenden Holländer", den Schumann als "zu mayerbeersch" zurückwies, was Wagner lebenslang verstimmte. Um so mehr setzte sich Schumann in seiner Musikzeitung für J. Brahms und F. Chopin ein. Auch Werke des bereits verstorbenen F. Schubert erfuhren durch Schumann ihre posthume Uraufführung.

    Schumann schuf zahlreiche Klavierwerke ("Symphonische Etüden", op. 13; "Kinderszenen", op. 15; "Kreisleriana", op. 16; "Album für die Jugend", op. 68, Sonaten, lyrische Charakterstücke). Während seiner glücklichen Ehe mit Clara Schumann schrieb Robert über 300 Lieder, deren Begleitung der Singstimme gleichberechtigt ist, und die (anders als bei Schubert) immer mit einem obligatorischen Nachspiel versehen sind.

    Werke: "Der Corsar" (unvollendete Oper), "Genoveva" (Oper), Bühnenmusik zu Byrons "Manfred"; "Das Paradies und die Peri", Oratorium, op. 50; "Der Rose Pilgerfahrt", Oratorium, op. 112; 4 Symphonien (Nr. 1 B-Dur, op. 38, "Frühlingssymphonie"; Nr. 2 C-Dur, op. 61; Nr. 3 Es-Dur, op. 97, "Rheinische"; Nr. 4 d-Moll, op. 120), Konzerte (Klavierkonzert a-Moll, op. 54; Violinkonzert d-Moll; Cellokonzert a-Moll, op. 129; Konzertstück für 4 Hörner und Orchester F-Dur, op. 86), Kammermusik (3 Streichquartette, ein Klavierquartett, ein Klavierquintett) u.a.

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