Robert D. Murphy

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    amerikanischer Diplomat und Deutschland-Experte; * 28. Oktober 1894 in Milwaukee, † 9. Januar 1978 in New York

    Robert D. Murphy bereitete 1941 auf diplomatischem Wege die Landung der alliierten Truppen in Nordafrika vor. Als Italien unter General Badoglio 1943 bereit war, sich aus dem Bündnis mit dem Großdeutschen Reich zu lösen und Benito Mussolini zu verhaften, war es der Diplomat Murphy, der entscheidend an den Waffenstillstandsverhandlungen beteiligt war. Am 25. Juli 1943 schloss die Regierung Badoglio den Waffenstillstandsvertrag ab und erklärte am 13. Oktober 1943 dem bisherigen Verbündeten Deutschland den Krieg.

    Nach dem Kriegsende war Murphy politischer Berater des US-Generals Lucius D. Clay, des Militärgouverneurs der amerikanischen Besatzungszone in Deutschland. Als 1948 die Sowjets West-Berlin blockierten, versuchten Clay und Murphy vergeblich, die US-Regierung in Washington von der Notwendigkeit zu überzeugen, die Blockade mit Waffengewalt zu durchbrechen. Als Washington die Genehmigung dazu versagte, arbeiteten beide den Plan zur Luftbrücke aus, mit der zwei Millionen Berliner aus der Luft versorgt wurden.

    1949 wurde Robert D. Murphy als Fachmann für Deutschland und Österreich ins US-Außenministerium geholt, doch im gleichen Jahr wieder nach Europa geschickt, dieses Mal als Botschafter nach Brüssel. Drei Jahre darauf ging er als Botschafter nach Tokio. 1959 schied er aus dem Staatsdienst aus und übernahm mehrere Managerposten in der Wirtschaft. Der US-Präsident Ford ernannte ihn 1976 zum Vorsitzenden des Vertrauensmännergremiums, das die geheimen Nachrichtendienste zu kontrollieren hat.