Ringen

    Aus WISSEN-digital.de

    Einleitung

    Das Ringen ist ein waffenloser Zweikampf mit dem Ziel, den Gegner mit beiden Schultern gleichzeitig auf den Boden zu zwingen. Es gibt den griechisch-römischen Stil (Griffe bis zur Gürtellinie) und den Freistil (Griffe auch an die Beine und mit den Beinen erlaubt). Beim Ringkampf treten nur Ringer gleicher Gewichtsklasse gegeneinander an.

    Eine moderne Form des Ringens ist das "Catchen", bei dem abgesprochene Schaukämpfe zur Belustigung des Publikums ausgetragen werden und das keinerlei offiziellen Regeln unterliegt.

    Regeln in Kürze

    Gerungen wird auf einer Matte (Gesamtdurchmesser 9 m) mit einer Kampffläche von 7 m². Ziel ist es, einen Schultersieg zu erzielen, d.h. den Gegner mit verschiedenen Griff- und anderen Techniken mit beiden Schultern auf den Boden zu zwingen. Gelingt keinem der beiden Ringer innerhalb der Wettkampfzeit ein solcher Schultersieg, wird der Gewinner durch Punktesystem ermittelt. Der Ringkampf wird von einem Kampfgericht, bestehend aus Mattenpräsident, Kampfrichter, Punkterichter und Zeitnehmer, beaufsichtigt und bewertet.

    Punkte gibt es für das Niederringen (von der stehenden Situation in die Bodenlage), das Kontern (Befreiung aus einer Bodenlage), Befreiung aus Umklammerung und dafür, dass man den Gegner mit dem Rücken zur Matte befördert.

    Griechisch-Römischer Stil und Freistil

    Im griechisch-römischen (klassischen) Ringen sind nur Griffe bis zur Gürtellinie erlaubt, der Einsatz der Beine ist verboten. Der Kampf beginnt im Stand und die Ringer versuchen, den Kampf auf dem Boden fortzusetzen, indem der Gegner auf die Matte geworfen wird.

    Der Freistil gestattet Griffe am ganzen Körper, gerade die Angriffe mit und an den Beinen machen ihn so spektakulär.

    Gewichtsklassen

    Griechisch-Römischer Stil

    Männer:

    • bis 55 kg* 55 bis 60 kg*60 bis 66 kg*66 bis 74 kg*74 bis 84 kg* 84 bis 96 kg* 96 bis 120 kg====Freistil====

    Männer:

    • bis 55 kg*55 bis 60 kg*60 bis 66 kg*66 bis 74 kg*74 bis 84 kg*84 bis 96 kg*96 bis 120 kgFrauen:
    • bis 48 kg*48 bis 55 kg*55 bis 63 kg*63 bis 72 kg== 3. Geschichte==

    Ringen und Laufen sind wahrscheinlich die ältesten Sportarten mit Wettkampfcharakter. Im Jahr 708 v.Chr. wurde der Ringkampf in die Olympischen Spiele der Antike aufgenommen, deren Premiere auf das Jahr 776 gelegt wird.

    Bekannt sind aber Griffarten und Ringerschulen bereits um 3000 v.Chr. in China. Die antiken Olympioniken rangen im freien Stil und durften keine gefährlichen Griffe ansetzen. Das wandelte sich mit der Einführung des Pankration, einer Mischung aus Ringen und Boxen, in dem alle Mittel erlaubt waren. Wie die Olympischen Spiele überhaupt, verbot Kaiser Theodosius (379-395 n.Chr.) auch das Ringen.

    Das heutige griechisch-römische Ringen ist keine Fortsetzung des antiken Sports, denn damals rang man ausschließlich im Stand, wer dreimal zu Boden geworfen wurde, hatte verloren. Das klassische Ringen entwickelte sich Mitte des vorigen Jahrhunderts in Italien und Frankreich, das Freistilringen hingegen in Anlehnung an die Antike in England.

    Bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit in Athen 1896 stand Ringen in der griechisch-römischen Stilart mit nur einem Wettbewerb ohne Beschränkung des Körpergewichts auf dem Programm. Das Freistilringen kam in St. Louis 1904 hinzu.

    Der Internationale Fachverband (FILA) wurde 1912 gegründet, ihm gehören 113 Landesverbände an.

    Seit 2002 gelten neue Gewichtsklassen. Das Frauen-Ringen (vier Gewichtsklassen) wurde ins Programm für die Sommerspiele 2004 in Athen aufgenommen.