Reinhard Mohn

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    deutscher Verleger; * 29. Juni 1921 in Gütersloh, † 3. Oktober 2009 in Steinhagen

    Mohn übernahm 1947 von seinem Vater die Leitung des seit 1835 bestehenden Bertelsmann-Verlages. Gleichzeitig mit dem Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Werksanlagen gründete Mohn 1950 den Bertelsmann-Lesering (heute Club Bertelsmann), der mit seinen preisgünstigen Büchern dem Bedürfnis der Kriegsgeneration entgegenkam. Der Lesering stützte sich einerseits auf den Buchhandel, andererseits auf ein Vertretersystem mit unkonventionellen Methoden. Andere Buch- und Schallplattenringe wurden aufgekauft, eine Kette von Buchclubläden gegründet, Filialen in der Schweiz, Österreich und in den Niederlanden eröffnet. Mit den Erfolgen wuchsen auch die technischen Anlagen, die zu den größten drucktechnischen Betrieben der Bundesrepublik Deutschland zählen. 1969 führte Mohn die Gewinnbeteiligung für die Bertelsmann-Mitarbeiter ein.

    Im Jahr 1977 gründete Reinhard Mohn die gemeinnützige Bertelsmann Stiftung. Die Stiftung hält die Mehrheit der Anteile an der heutigen Bertelsmann SE & Co. KGaA.

    Bis 1981 war Reinhard Mohn Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann AG und bis 1991 Vorsitzender des Aufsichtsrates. Von 1991 bis 2001 hatte er das Amt des Präsidiumsvorsitzenden der Bertelsmann Stiftung inne.

    Die Bertelsmann AG ist inzwischen einer der weltgrößten Medienkonzerne. 1981 wurde Reinhard Mohn zum Ehrenbürger der Stadt Gütersloh ernannt. 1994 wurde ihm das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen, seit 1996 war er Ehrenmitglied im Club of Rome. 1998 wurde er mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern und dem Prinz-von-Asturien-Preis des spanischen Königshauses ausgezeichnet.