Raymond Kopa

    Aus WISSEN-digital.de

    französischer Fußballspieler; * 13. Oktober 1932 in Noeux-Les-Mines, † 3. März 2017 in Angers

    Raymond Kopa war polnischer Abstammung und hieß ursprünglich Kopaczewski. Wie sein Vater arbeitete er zunächst in den Kohlengruben des nordfranzösischen Städtchens Noeux-Les-Mines. Mit 16 Jahren zerschmetterten herabfallende Steine eine Hand, so dass er diesen Beruf aufgeben musste. Um so mehr widmete sich der talentierte Jugendliche seinem Hobby, dem Fußball. Mit 20 Jahren verpflichtete ihn der Profiklub Stade Reims, wo der junge Pole schnell zum Star wurde. Weil er nun auch für die französische Nationalelf interessant wurde, machte man aus dem polnischen Auswanderer einen französischen Jungbürger, aus Raymond Kopaczewski wurde Raymond Kopa.

    Unter seinen Regiekünsten erlebte der französische Fußball eine seiner Blütezeiten. 1954 besiegte die "equipe tricolore" den frischgebackenen Weltmeister aus der Bundesrepublik Deutschland. Größter Erfolg aber war der dritte Rang bei der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden, der vor allem dank Kopas Spielmacher- und Just Fontaines Torjägerqualitäten zustande kam. Bereits 1956 war Kopa von Reims zu Real Madrid gewechselt. Obwohl er dort dreimal (1957-59) Europapokalsieger der Landesmeister wurde, fühlte er sich in Spanien nie ganz heimisch. Seinen Grund hatte das jedoch auch darin, dass sein kleiner Sohn schwer erkrankt war und schließlich starb. Kopa kehrte nach Reims zurück, wo er bis 1970 aktiv war.

    Raymond Kopa bestritt insgesamt 45 Länderspiele für Frankreich. 1958 wählten ihn die Sportjournalisten zum "Fußballer Europas". Schon während seiner sportlichen Laufbahn hatte er sich immer wieder gegen die Zustände im Profifußball gewandt. Eine Artikelserie in einer Boulevardzeitung "Wir sind alle Fußballsklaven" hatte ihm eine halbjährige Sperre von Seiten des Verbandes eingebracht. Überhaupt legte er sich immer wieder mit Offiziellen und Trainern an, weil er die Meinung vertrat, als Profi verdiene man zwar sehr gut, besitze aber kaum Rechte.

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