Raumklima: Zimmerpflanze als Schadstoffschlucker

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    Verschmutzte Raumluft kann eine erhebliche Belastung für den menschlichen Organismus sein. Doch bereits das Aufstellen von Zimmerpflanzen leistet einen erheblichen Beitrag zur Reinigung der Luft.

    Wenn die Atemluft krank macht

    Die Luft, die wir Menschen atmen, ist für uns sowie für viele andere Organismen überlebenswichtig. Doch nie zuvor waren wir mit einer solch ausgeprägten Luftverschmutzung konfrontiert. Dies betrifft nicht nur die Luft im Freien, wie z.B. in der Innenstadt. Auch die Raumluft kann mit einer Vielzahl unterschiedlichster Partikel belastet sein.

    Was besagte Partikel im Körper anrichten können, ist nicht zu unterschätzen. So ist es zum Beispiel möglich, dass sie unsere Leistungs- und insbesondere Konzentrationsfähigkeit verringern. Bestimmte Partikel und Gase können sogar krank machen und auf lange Sicht erhebliche gesundheitliche Schäden hervorrufen.

    Ursachen für verschmutzte Raumluft

    Das Spektrum an Quellen, die sich für die Ausbreitung von Gasen und Partikeln verantwortlich zeigen, könnte breiter nicht sein. In der heutigen Zeit stellt vor allem unsere moderne Lebensweise ein erhebliches Problem dar. Zunehmend mehr Dinge sind aus Kunststoff gefertigt. Doch so praktisch Kunststoffe auch sein mögen, einige sondern gefährliche Bestandteile ab. Gase, die von Klebstoffen oder Weichmachern stammen, können bedenklich sein. Zugleich besteht das Risiko, dass solch eine Absonderung über viele Jahre hinweg erfolgt.

    Eine weitere Ursache ist die heutige Mobilität. Insbesondere Kraftfahrzeuge erzeugen jede Menge Feinstaubpartikel. Durch Fenster und Türen gelangen diese Partikel in Wohnräume. Zugleich gibt es Geräte, die unmittelbar Feinstaub erzeugen. Ein Paradebeispiel hierfür ist der Laserdrucker - mit jedem Druckvorgang werden feine Partikel erzeugt und an die Umgebungsluft abgegeben.

    Worunter einige Menschen besonders leiden, sind Allergene. Sie können eine echte Belastung darstellen und damit die Lebensqualität deutlich mindern. Ein ganz typisches Problem stellen Tierhaare dar: Wer auf das Fell von Hase, Hund oder Katze allergisch reagiert, möchte entsprechende Haare nicht im Haushalt haben. Noch schlimmer steht es jedoch um die Verbreitung von Pollen. Während der Heuschnupfenzeit leiden Millionen Deutsche unter den Folgen ihrer Pollenallergien.

    Unterschätzt aber noch gefährlicher sind Pilze bzw. deren Sporen. Die mit Abstand häufigste Ursache für deren Verbreitung innerhalb von Gebäuden sind feuchte Wände. Schimmelpilze siedeln sich an, um später ihre Sporen abzugeben. Aus gesundheitlicher Sicht sind diese als besonders gefährlich einzustufen, weil sie den Körper ernsthaft schädigen und beispielsweise chronische Erkrankungen hervorrufen können.

    Zimmerpflanzen versprechen Abhilfe

    Eines der einfachsten und zugleich wirksamsten Mittel gegen verschmutzte Raumluft sind Zimmerpflanzen. Noch immer unterschätzen zahlreiche Menschen die Wirkung solcher Pflanzen, obwohl diese wissenschaftlich eindeutig nachgewiesen ist.

    Tatsächlich reinigen Pflanzen die Raumluft - und das gleich auf mehrfache Art und Weise. Bestimmte Gase können sie direkt herausfiltern und in andere Gasverbindungen umwandeln. Insbesondere aufgrund dieser Eigenschaft lohnt es sich, Zimmerpflanzen zu besitzen. Die Qualität der Luft lässt sich merklich verbessern.

    Zugleich können sie Partikel herausfiltern, wenn auch auf eine andere Art und Weise. Viele Pflanzen haben "klebrige" Blätter, d.h. Staupartikel bleiben dort haften und können nicht weiter durch die Luft schwirren. Allerdings ist es notwendig, die Blätter von Zeit zu Zeit feucht abzuwischen, um damit die Filterleistung aufrechtzuerhalten.

    Ein positiver Nebeneffekt besteht darin, dass Pflanzen außerdem das Raumklima regulieren. Sie leisten einen Beitrag gegen zu trockene Luft, was vor allem in Büroumgebungen geschätzt wird. Wenn die Schleimhäute nicht so schnell austrocknen, arbeitet es sich besser.

    Was ist mit Luftreinigern?

    Selbstverständlich existieren heutzutage auch technische Lösungen zur Verbesserung der Raumluft. Hierzu zählen sogenannte Luftreiniger. Sie saugen die Raumluft ein und pressen diese durch abgestimmte Filter. Wer solch ein Gerät einsetzen möchte, sollte vor allem auf den CADR Wert achten, welcher zur Effizienzbeurteilung von Luftfiltern dient. Diese Leistung muss ausreichend dimensioniert bzw. auf die Größe des Raumes abgestimmt sein.

    Worin Luftreiniger besonders gut sind, ist das gezielte Herausfiltern von Feinstaub, Pollen und weiteren Partikeln. Diesbezüglich können sie Zimmerpflanzen in der Wirkung deutlich übertreffen. Auf der anderen Seite sind die technischen Möglichkeiten immer noch begrenzt, insbesondere was das Herausfiltern von Gasen betrifft.

    Fazit

    Pflanzen leisten Beeindruckendes und können die Raumluft erheblich verbessern. Insbesondere was das Umwandeln von Gasen sowie die Regulierung des Raumklimas betrifft, gelten sie als unschlagbar. Maschinelle Luftreiniger wissen wiederum beim Herausfiltern von Partikeln zu überzeugen. Aus diesem Grund - besonders wenn Personen mit Allergien zu kämpfen haben - besteht eine der besten Lösungen darin, auf eine Kombination aus Zimmerpflanzen und Luftreiniger zu setzen. Auf diese Weise gelingt es, eine sehr hohe Luftqualität sicherzustellen.