Quäker

    Aus WISSEN-digital.de

    (englisch: quaker, "Zitterer")

    erst Spottbezeichnung für eine 1652 von George Fox in England gegründete protestantische Religionsgemeinschaft der "Gesellschaft der Freunde der Wahrheit" ohne Liturgie und Sakrament. Ihre Anhänger wurden ermahnt, "vor dem Wort Gottes zu zittern". Sie erstreben ein einfaches, natürliches Leben auf der Grundlage der Nächstenliebe und des Friedens unter den Menschen (Kriegsdienstverweigerung).


    Zunächst waren die Quäker vielen Verfolgungen ausgesetzt, 1689 wurden sie jedoch im Toleranzedikt anerkannt. Gegen Ende des 17. Jh.s gründete William Penn in den USA in dem nach ihm benannten Staat Pennsylvania eine Quäkerkolonie. Die Quäker waren im 18. Jh. Vorkämpfer für die Abschaffung der Sklaverei und engagierten sich in der Sklavenbefreiung; 1848 Hauptbegründer der amerikanischen Frauenrechtsbewegung; nach den Weltkriegen retteten sie Tausende deutscher Kinder vor dem Verhungern (Quäkerspeisung). 1947 wurde die Religionsgemeinschft mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

    Heute haben die Quäker etwa 300 000 Mitglieder; stärkste Verbreitung in den USA, Ostafrika und in Großbritannien. Das Zentrum der ca. 250 Mitglieder in Deutschland befindet sich in Bad Pyrmont. Organisiert sind alle Quäkergemeinden im Beratenden Weltkomitee (Friends' World Committee for Consultation, FWCC), das 1937 gegründet wurde und alle drei Jahre stattfindet.