Philippus Aureolus Theophrastus Paracelsus

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    schweizerischer Arzt, Naturforscher und Philosoph; * 11. November 1493 in Einsiedeln (Schweiz), † 24. September 1541 in Salzburg

    eigentlich: Theophrastus Bombastus von Hohenheim (schwäbischer Adel);


    Paracelsus war der Wegbereiter der neuzeitlichen Medizin und von hoher ethischer Haltung. Er wandte sich gegen die bis dahin gültigen medizinischen Autoritäten mit Ausnahme des Hippokrates. Die meiste Zeit seines Lebens zog er als Wander- und Wundarzt durch Europa. 1517-1525 wanderte er durch Spanien, Portugal, Schweden, Preußen, Litauen, Polen, und die Balkanländer. 1526 war er Stadtarzt in Basel und Professor, später Arzt in Salzburg.

    Seine medizinischen Werke und Vorlesungen, die er als Erster vorwiegend in deutscher Sprache verfasste, galten v.a. der Syphilis und deren Therapie, den Berufskrankheiten der Berg- und Hüttenarbeiter, der Chirurgie und Wundbehandlung sowie einer allgemeinen Lehre von den Krankheitsursachen.

    Paracelsus führte zahlreiche chemische Substanzen in den Arzneimittelschatz ein und verfasste auch theologische, religionsphilosophische und sozialpolitische Schriften. Die drei Seins-Zustände der göttlichen, seelischen und materiellen Sphäre spielten eine große Rolle darin. Er ging wie die griechischen Naturphilosophen davon aus, dass alle Stoffe aus den vier Elementen Feuer, Erde, Wasser und Luft bestehen. Er führte deren Fähigkeit sich zu vereinen und sich zu trennen auf drei Prinzipien zurück, die jedes Element enthielt: Schwefel als Prinzip der Brennbarkeit, Quecksilber als Prinzip der Schmelzbarkeit und Salz als Prinzip der Feuerbeständigkeit. Diese drei Prinzipien, aus denen alle Körper aufgebaut sind, stehen bei einem gesunden Menschen im Gleichgewicht, bei einem Kranken ist das Gleichgewicht jedoch gestört. Die Wiederherstellung des natürlichen Gleichgewichts wollte Paracelsus mithilfe chemischer Substanzen erreichen (Iatrochemie, pharmazeutische Chemie), doch er nutzte auch die Mineralien.

    Sein Prinzip war die Erhaltung der natürlichen Lebenskraft. Er versuchte Leben und Natur aus sich selbst zu erklären (einheitlich schaffende Lebenskraft) und sah im Mikrokosmos nur ein Abbild des Makrokosmos: Der Mensch bestand seiner Meinung nach aus einer Dreiheit, dem sichtbaren Elementarleib, dem unsichtbaren Astralleib und der göttlichen Seele. Neben seinen naturphilosophischen Ansichten glaubte er an die Verdienste der Alchemie.

    Paracelsus wurde in seinem Denken und in seiner persönlichen Haltung Wegbereiter der deutschen Renaissance.

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