Philipp V. (Spanien)

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    spanischer König; * 19. Dezember 1683 in Versailles, † 9. Juli 1746 in Madrid

    Regierungszeit 1700 bis 1746.

    Philipp V. wurde von König Karl II. von Spanien am 1. November 1700 zum Erben ernannt und bestieg den spanischen Thron, den er im Spanischen Erbfolgekrieg gegen Österreich behauptete. Im Utrechter Frieden (1713) musste er auf die niederländischen und italienischen Besitzungen Spaniens verzichten. Nach dem Tod seiner ersten Gemahlin, Marie Luise von Savoyen, vermählte er sich 1714 mit Elisabeth von Parma, die ihn in Gemeinschaft mit Alberoni völlig beherrschte und ihn bereits 1717 in einen Eroberungskrieg gegen Österreich verwickelte, der 1720 infolge der Quadrupelallianz der europäischen Mächte erfolglos endete.

    Nunmehr überließ sich Philipp ganz seiner Trägheit, resignierte 1724 zugunsten seines Sohnes Ludwig, übernahm aber nach dessen baldigem Tod die Krone von neuem. Der Abenteurer Ripperda erlangte entscheidenden Einfluss; gegen Abtretung von Parma und Piacenza an Spanien 1731 wurde die habsburgische Pragmatische Sanktion von 1713 durch Spanien anerkannt.

    Im Polnischen Erbfolgekrieg (1733) sandte Philipp wieder 30 000 Mann nach Italien, wodurch dem Infanten Karl die Krone von Neapel und Sizilien 1735 zuteil wurde.