Philipp Lenard

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Physiker; * 7. Juni 1862 in Preßburg, † 20. Mai 1947 in Königshofen

    In Berlin arbeitete Lenard noch unter Helmholtz, in Heidelberg unter Bunsen. Er wirkte an verschiedenen Hochschulen, seit 1907 durchgehend in Heidelberg. Dort übernahm er neben dem Physikalischen Universitäts-Institut 1909 auch das neu gegründete Radiologische Institut.

    Lenard beschäftigte sich zunächst mit dem Mechanismus der Phosphoreszenz und der Natur der Kathodenstrahlung und schuf damit die Grundlagen für die Lichtquantentheorie Einsteins sowie die Grundlagen von Funktechnik und Fernsehen.

    Seine Arbeiten an Kathodenstrahlen wurden zur Grundlage für die moderne Atom- und Quantenphysik.

    Er widerlegte die Annahme, Atome seien kompakte feste Kugeln, durch die Beschreibung der Lenard'schen "Dynamiden", die die Grundlage für das heute existierende Modell der Atome bildeten.

    Weiterhin förderte er die Bedeutung des lichtelektrischen Effekts, bei dem Elektronen durch UV-Licht aus einer Kathode herausgelöst werden können, und bewies dessen Abhängigkeit von der Lichtintensität und der Wellenlänge des benutzten Lichtes.

    Für seine Arbeiten zur Phosphoreszenz erhielt er 1905 den Nobelpreis für Physik.

    Als Experimentalphysiker und Nationalist misstraute er dem Theoretiker wie dem Pazifisten Einstein. Leonard setzte sein Ansehen als Nobelpreisträger in der Weimarer Zeit zu antisemitischen Attacken gegen jüdische Kollegen ein und stellte sich den Nationalsozialisten zu Propagandazwecken zur Verfügung. In seinem Werk "Deutsche Physik" (1936/37), dessen Titel zum ideologischen Schlagwort wurde, versuchte er eine völkisch-rassische Fundierung auch der Naturwissenschaften.

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