Per App das passende Werkzeug suchen und auch finden

    Aus WISSEN-digital.de

    Viele Handwerker werden die Situation kennen: auf der letzten Baustelle ist ein teures Werkzeug vergessen worden und muss wieder abgeholt oder in manchen Fällen auch neu beschafft werden. Das ist teuer und frisst unnötigerweise Arbeitszeit. Eine Lösung für solche Probleme kann die Digitalisierung bieten.

    Die Digitalisierung als Trend und Chance

    Die Digitalisierung hat heutzutage schon in vielen Bereichen des Lebens Fuß gefasst und verändert kontinuierlich die unterschiedlichsten Abläufe und Arbeitsweisen. In der Industrie ist es zum Beispiel üblich, dass Produktionsschritte durch die Digitalisierung verändert werden.

    Automatisierte Fließbandherstellung ist effizient und bietet dadurch die Möglichkeit die Preise für die Kunden niedrig zu halten. Außerdem ist es so auch möglich, große Mengen zu produzieren. Aber der Einstieg in die automatisierte Fertigung ist häufig mit erheblichen Investitionen verbunden.

    Die Digitalisierung im Handwerk

    Auf den ersten Blick scheint die Digitalisierung ein kompletter Gegenentwurf zum Handwerk zu sein. Arbeitsweisen lassen sich hier anscheinend kaum oder gar nicht automatisieren. Und trotzdem kann die Digitalisierung auch hier eine große Chance sein.

    Ganz offensichtlich ist die Erstellung einer informativen und ansprechenden Website. Auch die Kundenwerbung über unterschiedliche Social-Media-Kanäle kann lohnend sein. Darüber hinaus wird vielen Handwerkern die Verwaltung von Kundendaten und Terminen über digitale Lösungen ein Begriff sein. Alle diese Prozesse bedürfen einer gewissen Zeit zur Etablierung, aber der Nutzen einer effizienten Datenverwaltung und Werbung wird den meisten Menschen einleuchten.

    Darüber hinaus kann es jedoch auch weitere innovative Möglichkeiten geben, wie die Digitalisierung zu einem Vorteil für Handwerker werden kann. Neue Fertigungsprozesse, wie zum Beispiel die Nutzung von 3D-Druckern, können unter Umständen auch in kleinem Maßstab lohnend sein.

    Die Verwaltung von Werkzeugen über eine App

    Eine besonders innovative Idee der Digitalisierung hat der Garten- und Landschaftsbauer Sebastian Fahn aus Hohenwart entwickelt. Er arbeitet zusammen mit einem jungen Computerexperten an einer App, die die Verwaltung seiner Werkzeuge übernimmt und einen Verlust von teuren Arbeitsgeräten unwahrscheinlicher macht.

    Seine App soll vor einem Auftrag angeben, welche Werkzeuge genau benötigt werden. Sie könnte also zum Beispiel die Frage beantworten, welche Art von Akkuschrauber für welchen Anwendungszweck passend ist: Mini Akkuschrauber, Akkuschrauber mit Schlagfunktion, Schlagbohrschrauber oder Akku Bohrschrauber. Außerdem soll die App kontrollieren ob auch alle benötigten Dinge vor und nach einem Auftrag im Lieferwagen verstaut wurden.

    Damit die App funktioniert, muss ein Handwerker nur die Arbeitsmaterialien einscannen, bevor sie eingeladen werden. Schon kann ein rotes oder grünes Lämpchen anzeigen, ob ein Gegenstand fehlt oder alles an Bord ist. So kann das Risiko eines teuren Verlustes spezieller Gerätschaften deutlich minimiert werden.

    Aber auch die Auswahl, Wartung und fachgerechte Einstellung und Benutzung von Werkzeugen können über verschiedene Apps überwacht werden. Viele Hersteller bieten jetzt schon eigene Lösungen für diese Fragen an. Bei einer solchen fertigen App ist dann auch der Sprung in die Digitalisierung schnell und unkompliziert möglich.

    Weitere Ideen für die Digitalisierung im Handwerk

    Über die Verwaltung des Werkzeuges hinaus gibt es auch viele andere Ideen, wie das Handwerk mit unterschiedlichen Programmen und Apps weiter in die Zukunft gebracht werden kann. Zum Beispiel könnte es Programme geben, die die vielen unterschiedlichen Sicherheitsvorschriften passgenau für eine individuelle Situation anzeigen. So könnten Handwerker ihren Auszubildenden situationsgetreu die jeweiligen aktuellen Vorgaben nahebringen.

    Auch die Nutzung spezieller Sensoren kann eine interessante Möglichkeit sein. In einen Naturholztisch eingebaut, könnten sie über die Bestimmung der Luftfeuchtigkeit genau den Zeitpunkt anzeigen, an dem ein Ölen des fraglichen Gegenstandes nötig wird. Außerdem können Sensoren über die Messung von Staub auch die Notwendigkeit der Wartung einer Klimaanlage bestimmen.

    Alle Möglichkeiten zusammengenommen, ist die Digitalisierung ein Trend, der auch von Handwerkern nicht unbeachtet bleiben sollte. Sie ist eine Chance und hilft auch in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen.