Papua-Neuguinea

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    Geografie

    Der unabhängige Staat Papua-Neuguinea umfasst den Ostteil der Insel Neuguinea, die im Südpazifik liegt und durch die ca. 180 km breite Torresstraße von der Nordspitze Australiens getrennt ist. Zum Staatsgebiet gehören weiter rund 600 Inseln, unter ihnen z.B. Bismarck- und Louisiade-Archipel, die Trobriand- und D'Entrecasteaux-Inseln und die Inseln Bougainville und Buka, die zu den Salomonen gehören. Der Westen der Insel Neuguinea gehört als Provinz Irian Jaya zu Indonesien. Mit einer Fläche von 462 840 km² ist Papua-Neuguinea etwa so groß wie Schweden.

    Die Insel Neuguinea wird in West-Ost-Richtung auf einer Länge von rund 2 500 km von Gebirgsketten durchzogen. Auf dem Staatsgebiet von Papua-Neuguinea liegen nach der Central Range die Bismarck Range und im Osten die Owen Stanley Range. Die höchste Erhebung in Papua-Neuguinea ist der Mount Wilhelm mit 4 694 m. Die Gebirge sind von breiten Hochlandebenen durchzogen. Im Süden und Norden fallen die Gebirge steil ab zu versumpften Tiefländern. Im Süden ist die Schwemmlandebene des Flusses Fly bis zu 450 km breit. Weitere Flüsse im Süden der Gebirge sind der Kikori und der Purari. Die Hauptstadt Port Moresby liegt an der Südküste der Insel.

    Die Inseln, die zum Staatsgebiet von Papua-Neuguinea gehören, sind teilweise hohe Vulkaninseln, teilweise flache Korallenatolle, die nur wenige Meter über den Meeresspiegel hinausragen.

    Klima

    In Papua-Neuguinea herrscht tropisches Klima. Die Durchschnittstemperaturen in der Hauptstadt Port Moresby an der Südküste der Insel betragen im Januar an die 28 °C, in den Hochländern und Gebirgen sind die Temperaturen entsprechend niedriger (zwischen 15 °C und 20 °C). Die jährlichen Niederschlagsmengen sind je nach Region und Höhenlage unterschiedlich. Während in den Gebirgen bis zu 6 000 mm fallen können (oberhalb von 4 000 m auch als Schnee), sind es in tieferen und windabgewandten Lagen teilweise nur 1 000 mm. Ein Großteil der Niederschläge fällt in den Monaten November bis April (Nordwestmonsun), zwischen Mai und Oktober ist es trockener (Südostpassat).

    Flora und Fauna

    Knapp 70 % der Staatsfläche von Papua-Neuguinea sind bewaldet. In den Tiefländern findet sich tropischer Regenwald mit seiner großen Artenvielfalt, der in höheren Lagen in Berg- und Nebelwald übergeht. In den Sumpfgebieten an den Küsten wachsen Mangroven, an den sandigen Küstenabschnitten überwiegend Kokospalmen. In den trockeneren Regionen gedeihen Eukalyptusbäume und Akazien.

    Die Fauna in Papua-Neuguinea weist überwiegend australische, teilweise auch asiatische Einflüsse auf. Hier leben Beuteltiere wie z.B. Baumkängurus, Beutelmäuse und verschiedene Kletter- und Gleitbeutler. An Säugetieren kommen z.B. Ratten und Fledermäuse vor. Der Regenwald bietet für eine Vielzahl von Vogelarten einen geeigneten Lebensraum. Das Wappentier Papua-Neuguineas ist der Paradiesvogel, weiter kommen hier z.B. der flugunfähige Helmkasuar, Papageien, Nashornvögel und Riesenschmetterlinge vor. In den Gewässern vor den Küsten leben zahlreiche Fischarten und Meeresschildkröten.

    Bevölkerung

    Rund 5,55 Millionen Menschen leben auf dem Staatsgebiet von Papua-Neuguinea. Die am dichtesten besiedelten Gebiete sind die Hochebenen in den Gebirgen, die Regionen um den Golf von Papua (im Süden des Landes) und die nördlichen Inseln. Die durchschnittliche Besiedlungsdichte ist mit 12 Einwohnern pro Quadratkilometer sehr gering. Die mit Abstand größte Stadt ist Port Moresby mit etwa 360 000 Einwohnern.

    An die 90 % der Bevölkerung sind Melanesier und gehören einem der insgesamt rund 720 Stämme an, die als Papuas bezeichnet werden. Minderheiten sind Malaien, Chinesen und Europäer. Über 700 Sprachen werden gesprochen, die Amtssprachen sind Englisch (das nur rund 2 % der Bevölkerung sprechen) und Motu, als Verkehrssprache ist das melanesische Pidgin (Tok Pisin) üblich. Der Großteil der Bevölkerung bekennt sich zum Christentum, doch auch Naturreligionen sind weit verbreitet und werden teilweise parallel praktiziert.

    Die Stammeszugehörigkeit spielt eine bedeutende Rolle. Die Auflösung traditioneller Strukturen sowie die Überbevölkerung einzelner Stammesgebiete führt zur Abwanderung aus dem Landesinneren in städtische Gebiete. Dennoch ist der Verstädterungsgrad mit knapp 20 % nur gering. In den unzugänglicheren Gebieten Papua-Neuguineas leben heute noch Stämme auf steinzeitlicher Kulturstufe.

    Sozial- und Gesundheitswesen sind im Aufbau begriffen, greifen aber oft nur in städtischen Gebieten. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei 65 Jahren, das Bevölkerungswachstum wird auf 2,25 % geschätzt. Zwei Drittel der Bevölkerung können lesen und schreiben.

    Politisches System

    Der Unabhängige Staat Papua-Neuguinea ist eine parlamentarische Monarchie im Rahmen des britischen Commonwealth of Nations. Staatsoberhaupt ist die britische Monarchin Königin Elisabeth II. (seit Februar 1952), die durch einen Generalgouverneur vertreten wird (seit 2004 Sir Paulias Matane). Chef der Regierung ist der Premierminister (seit Juli 2002 Sir Michael Somare), der vom Parlament für eine Amtszeit von fünf Jahren ernannt wird und zusammen mit dem von ihm geleiteten Exekutivrat diesem verantwortlich ist.

    Die Legislative liegt beim Parlament, das aus einer Kammer mit 109 Sitzen besteht. Die Abgeordneten werden vom Volk für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt. Die bedeutendsten Parteien sind die Nationale Allianz, die Papua-Neuguinea-Partei (früher Demokratische Volkspartei, PDM) und die Fortschrittliche Volkspartei.

    Papua-Neuguinea ist in 20 Provinzen gegliedert.

    Wirtschaft

    Papua-Neuguinea ist trotz wertvoller Bodenschätze (Gold, Kupfer, Mangan, Silber, Erdöl, Erdgas) ein agrarisch geprägtes Land. Über drei Viertel der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft beschäftigt, meist in Form einer reinen Subsistenzwirtschaft. Nur die Böden in den Tieflandgebieten und auf einigen der Inseln sind für den Ackerbau geeignet. In Kleinbetrieben und Plantagenwirtschaft werden Kaffee, Kakao, Tee und Kautschuk kultiviert. Meist in Subsistenzwirtschaft werden Taro, Jams, Bananen und Süßkartoffeln angebaut. Der Export von Edelhölzern spielt eine bedeutende Rolle. Der Holzeinschlag wird inzwischen begrenzt.

    Die Industrie konzentriert sich auf die Verarbeitung der landwirtschaftlichen Produkte (Zucker, Palmöl, Fischverarbeitung) und der geförderten Rohstoffe (z.B. Erdölraffinerien). Sie trägt knapp 40 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Der Bergbau gewinnt immer mehr an Bedeutung, oft sind die Gesellschaften in ausländischem Besitz. Der Dienstleistungssektor trägt rund ein Fünftel zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Der Tourismus spielt nur eine untergeordnete Rolle für die Wirtschaft des Landes.

    Papua-Neuguinea exportiert vor allem Öl, Gold, Kupfer, Kaffee, Palmöl und Holz, importiert werden Nahrungsmittel, Maschinen, Fertigwaren und Chemikalien. Bedeutendste Handelspartner sind Australien, Japan, Deutschland und Singapur. Ohne die australische Wirtschaftshilfe in Höhe von 240 Millionen US-Dollar (20 % des BIP) könnte der Staat dennoch nicht überleben; über ein Drittel der Bevölkerung lebt von weniger als zwei US-Dollar am Tag, das Wirtschaftswachstum beträgt durchschnittlich 3 %.

    Die Infrastruktur ist nur schwach entwickelt. Der weit überwiegende Großteil der zur Verfügung stehenden Straßen (insgesamt rund 20 000 km) ist nicht befestigt. Bei der Hauptstadt Port Moresby gibt es einen internationalen Flughafen.

    Währung ist der Kina.

    Unabhängiger Staat Papua-Neuguinea

    Fl papua.jpg Wappen papuaneuguinea.svg
    Independent State of Papua New Guinea
    Amtssprache Englisch, Tok Pisin, Hiri Motu
    Hauptstadt Port Moresby
    Staatsform Parlamentarische Monarchie
    Fläche 462.840 km²
    Einwohner 5.550.000
    Währung Kina
    Zeitzone UTC+10
    KFZ-Kennzeichen PNG
    Internet-TLD .pg
    Telefonvorwahl 00675

    Kalenderblatt - 28. März

    1939 Franco gewinnt den spanischen Bürgerkrieg mit der Unterwerfung Madrids.
    1962 Die DDR verabschiedet ihr eigenes Zollgesetz.
    1979 Reaktorunfall im amerikanischen Harrisburg, der die Gefahr einer riesigen Verseuchung des Umlands heraufbeschwört.