PKK

    Aus WISSEN-digital.de

    Abk. für: Partîya Karkerên Kurdistan, "Arbeiterpartei Kurdistans",

    gegründet 1978 als militante kurdische Unabhängigkeitsbewegung mit marxistischer Orientierung. Ziel der PKK war es, eine demokratische Republik auf dem Territorium "Anatoliens und Mesopotamiens" ins Leben rufen. Führer der PKK ist der in der Türkei seit 1999 inhaftierte Öcalan. Die Bewegung wird von der Türkei als "Terroristenorganisation" verfolgt, insbesondere seit dem Beginn des Guerillakampfs 1984. Die Organisation ist in Deutschland seit 1993 nach einer Reihe von Anschlägen gegen türkische Einrichtungen und Ausschreitungen bei Demonstrationen als verfassungsfeindliche Organisation verboten. Die Europäische Union (EU) stufte die PKK 2002 als terroristische Organisation ein. Der politische Arm der PKK war die "Nationale Befreiungsfront Kurdistans" (Eniya Rizgariya Netewa Kurdistan, ERNK), der militärische die "Volksbefreiungsarmee Kurdistans" (Artesa Rizgariya Gele Kurdistan, ARGK).

    Anfang 2000 kündigte die PKK, einem Aufruf des inhaftierten Öcalans folgend, die Auflösung ihrer Kampfverbände und ihre Umwandlung in eine politische Partei an. Als neues Ziel nannte sie die Bildung eines gemeinsamen türkisch-kurdischen, demokratischen Staats. Im Emblem der PKK fehlen daher seit Anfang 2000 die kommunistischen Symbole Hammer und Sichel. Ihr militärischer Arm wurde in diesem Zusammenhang in "Volksverteidigungsmacht" umbenannt, das politische Organ in "Demokratische Volkseinheiten". Im April 2002 beschloss die Partei, sich in "Congress for Freedom and Democacy in Kurdistan" (KADEK) umzubenennen, und erklärte offiziell die Beendigung des bewaffneten Kampfs; Präsident: Öcalan.

    Die KADEK wurde im Oktober 2003 aufgelöst und durch den "Volkskongress Kurdistan" (People's Congress of Kurdistan/ KONGRA GEL) ersetzt. Die KONGRA GEL strebt eine demokratischere Struktur an, die ein breiteres politisches Spektrum ansprechen soll. Ende Mai 2004 kündigte die PKK/ KONGRA GEL den Waffenstillstand mit der türkischen Regierung auf. Als Grund wurde die Verstärkung der türkischen Einsätze im Kurdengebiet während der letzten Monate genannt.