Otto Pankok

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    deutscher Bildhauer, Grafiker und Maler; * 6. Juni 1893 in Saarn bei Mülheim an der Ruhr, † 20. Oktober 1966 in Wesel

    Die Begegnung mit Sinti und Roma auf einer Reise nach Südfrankreich 1929 wurde für Pankok zum Schlüsselerlebnis. Er erkannte in ihnen das Gegenbild zur bürgerlichen Welt; sie werden zum Sinnbild aller gesellschaftlich verfemten Randgruppen. 1932 bis 1933 lebte Pankok in Düsseldorf am Stadtrand unter den dortigen Sinti und Roma. Aus dieser Berührung entstand ein Zyklus charakteristischer Zigeunerportaits, die berührende Menschlichkeit und Würde ausstrahlen. Seine Kunst trägt Züge des Expressionismus und des magischen Realismus. Zusammen mit Wollheim und Dix war Pankok Mitglied der revolutionär gesinnten Künstlergruppe "Das junge Rheinland".

    Während des Naziregimes galt Pankoks Werk als "entartete Kunst", er wurde mit Berufsverbot belegt, ein Teil seiner Werke vernichtet. Ab 1947 leitete Pankok eine Zeichenklasse an der Düsseldorfer Kunstakademie. 1956 wurde er korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie der Künste der DDR. Durch sein unermüdliches humanes und kritisches Engagement zählt Otto Pankok zu den wichtigen Vertretern der realistischen Kunst des 20. Jahrhunderts.

    Werke: Holzschnitt- und Kohlezyklen, "Die Zigeuner" (1932/33), "Passion" (1933/34), "Jüdisches Schicksal" (1938-45), "Christus zerbricht das Gewehr" (1950); zehnfigurige Gruppenplastik als Denkmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus (1949).

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