Neue Sachlichkeit

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    auch: magischer Realismus;

    Richtung in der deutschen Kunst der 1920er Jahre, welche als Reaktion auf den Expressionismus eine gegenständliche Darstellungsweise pflegte. Der 1923 geprägte Begriff geht auf G.F. Hartlaub, den Direktor der Mannheimer Kunsthalle, zurück.


    Zur Neuen Sachlichkeit zählen verschiedene Strömungen: Eine vom Surrealismus und von der Pittura metafisica Chiricos beeinflusste Richtung suchte magische Hintergründigkeit, wie die Vertreter der Münchner Gruppe (G. Schrimpf, A. Kanoldt, Mense); eine andere betrachtete mit gesteigertem Realismus die Welt, oft mit scharfer Zeitkritik wie der von Dada herkommende G. Grosz und O. Dix.

    Der Neuen Sachlichkeit zuzurechnen sind auch R. Schlichter und, mit einem Teil ihres Werks, Hofer, Radziwill, Meidner, Beckmann.

    Auch in der deutschen Literatur der 1920er Jahre gibt es vergleichbare Tendenzen; im Drama dominieren Zeit- und Lehrstücke (C. Zuckmayer, Ö. von Horváth), für die Prosa kennzeichnend ist der Gegenwartsroman mit nüchterner, illusionsloser Schilderung der politischen und sozialen Gegebenheiten (A. Döblin, H. Fallada, E. Kästner). Zur Neuen Sachlichkeit zählt auch die Gebrauchslyrik von B. Brecht, E. Kästner, J. Ringelnatz und W. Mehring.