Neandertaler

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    Homo (sapiens) neanderthalensis, seltener: Moustier-Mensch;

    Bezeichnung für menschliche Knochenfunde aus dem Jahr 1856 in mehreren heute nicht mehr existierenden Kalksteinhöhlen in einem Teil des Düsseltals südwestlich von Mettmann, bekannt als Neandertal, benannt nach dem Theologen J. Neander (1650-80). Gefunden von Arbeitern, wurden die Knochen von J.C. Fuhlrott als alte menschliche Knochen identifiziert. Ende des 20. Jh. Jh.s wurden unter den Abraumhalden eines Kalksteinbruchs, zu dem die Höhlen gehörten, weitere Knochenfunde gemacht, so dass das Gesicht eines Neandertalers vollständig mithilfe von Computern rekonstruiert werden konnte.

    Der Name steht heute für eine Gruppe von Menschen des Typs Homo sapiens, der vermutlich nicht als Vorfahre des modernen Menschen gilt, sondern als Mutation in der Menschwerdung eine Sackgasse verkörpert. Man fand Skelettreste dieses Typs in Europa, Asien und Nordafrika. Alle Funde stammen aus der Würm-Eiszeit, der letzten großen Eiszeit, und haben ein Alter von 90 000 bis 30 000 Jahren. Die Forschung neigt mit noch nicht hundertprozentiger Sicherheit dazu, dass der moderne Mensch vor 30 000 bis 60 000 Jahren den Neandertaler verdrängte. Dieser neue Mensch stammt aus einer der drei Linien von den damals in Afrika lebenden Menschen ab.

    Der Neandertaler war von gedrungenem Körperbau, besaß wulstige Augenbrauen, eine fliehende Stirn und ein fliehendes Kinn. Er lebte in der Altsteinzeit bzw. Moustérien und benutzte schon einfache Werkzeuge wie Steinklingen, Steinspitzen und Steinschaber, den Faustkeil und Feuerstein, Pfeilspitzen aus Knochen und die Keule. Für Totenkult und Totenopfer wurden erste Belege gefunden. Ob der Neandertaler schon eine Sprache entwickelt hatte, ist schwer zu sagen. Aus anatomischen Untersuchungen schließt man aber, dass Laute moduliert werden konnten.

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