Nacktsamer

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    (Gymnospermatophyta)

    Unterabteilung der Samenpflanzen;

    Die Bezeichnung Nacktsamer ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Samenanlagen auf den Fruchtblättern offen liegen und nicht - wie bei den Bedecktsamern - in einen Fruchtknoten eingeschlossen sind. Die Blüten sind meist getrenntgeschlechtlich, die Pflanzen also ein- oder zweihäusig. Alle Nacktsamer sind Holzgewächse mit sekundärem Dickenwachstum. Es wird heute vielfach angenommen, dass sie stammesgeschichtlich nicht einheitlicher Entstehung sind, sondern dass sich die Samen- und Palmfarne aus farnartigen Vorläufern, die Nadelhölzer dagegen aus solchen der Bärlappverwandtschaft entwickelt haben. Der Stamm ist sehr alt; die ersten Fossilien finden sich im Oberdevon.

    Die Klasse der Samen- und Palmfarne (Cycadopsida) umfasst außer den ausgestorbenen Samenfarnen nur noch wenige heute lebende tropische Formen von Palmfarnen (Cycas und Verwandte).

    Die Klasse der Ginkgo-Gewächse (Ginkgopsida) ist heute nur noch durch eine Art, den ostasiatischen Ginkgobaum, vertreten, der bei uns in Parkanlagen häufig angepflanzt wird und an seinen charakteristischen Blättern leicht zu erkennen ist.

    Die Klasse der Nadelhölzer (Coniferopsida) umfasst die Mehrzahl aller heutigen Nacktsamer. Ihr Name ist auf die nadelartigen Blättern ihrer Vertreter zurückzuführen. Auch aus dieser Klasse sind verschiedene Gruppen nur fossil bekannt. Die Nadelhölzer bilden männliche und weibliche Blütenstände aus, die meist Zapfenform besitzen. Aus den weiblichen Blütenständen gehen die Fruchtzapfen hervor, die nach der Bestäubung verholzen. Bei der Kiefer dauert die Entwicklung bis zur Samenreife zwei volle Jahre. Die Zapfen fallen dann, wie die der Fichte, als Ganzes ab, während die Zapfen der Tanne z.B. auf dem Baum zerfallen, indem sich die Schuppen nacheinander lösen. Zu den Nadelbäumen gehören auch der gelegentlich bei uns gepflanzte Mammutbaum (Sequoiadendron), die sommergrüne Lärche, der Wacholder, dessen Früchte Beerenzapfen sind, die Lebensbäume und die aus Südamerika stammende Zimmertanne (Araucaria). Außerdem ist noch die in China beheimatete Metasequoia zu erwähnen, die als ausgestorben galt, bis sie vor etwa 20 Jahren wiederentdeckt wurde (lebendes Fossil).

    Die Klasse der Eibengewächse (Taxopsida) ist bei uns nur durch die giftige Eibe (Taxus) vertreten, deren Samen von einem im reifen Zustand leuchtend roten Samenmantel (Arillus) umgeben ist. Im Gegensatz zu den Nadelhölzern führen die Eiben kein Harz.

    Die Klasse der Chlamydospermae umfasst außerdem drei Pflanzengattungen, deren systematische Stellung völlig unklar ist. Dabei handelt es sich um Welwitschia aus der Südwestafrikanischen Nebelwüste, die nur zwei bandförmige Blätter ausbildet. Die Gattung Ephedra bildet Rutensträucher und die Gattung Gnetum kleine Bäume im Monsungebiet.