Mogulreich

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    Name abgeleitet von: Mongole;

    Das Reich der Moguln war ein indisches Großreich mit von Persien beeinflusster Kultur. Es wurde gegründet durch den Mohammedaner Muhammed Babur (1504-1530), einen Nachkommen Timur Lenks und Dschingis Khans. Die Hauptstadt des Reiches war Delhi, später Agra. Unter Baburs Enkel Akbar dem Großen (1556-1605) umspannte das Mogulreich fast ganz Indien. Zu Akbars Lebzeiten erfolgte die Gründung der Ostindischen Kompanien, 1600 durch England und 1602 durch Holland; die Franzosen folgten 1664. Im 17. und 18. Jh. zerfiel das Reich allmählich und löste sich in zahlreiche Nachfolgestaaten auf, u.a. den Staat der Hindu-Reformsekte der Sikhs in Nordindien und im Pandschab, die Rajputenstaaten Zentralindiens und die Reiche der Marathenfürsten im Dekhan.

    Um die Mitte des 18. Jh.s nach dem Zusammenbruch der französischen Handelskompanie dehnten die Briten ihren Kolonialbesitz zunehmend aus (Unterwerfung Bengalens, der Marathenstaaten, Nagpurs, Kaschmirs, Sinds, des Pandschabs, des südlichen Burmas und des Sikh-Reiches). Die letzten Mogulherrscher waren "Staatspensionäre" Englands. Das Ende der nominellen Mogulherrschaft kam 1858 mit der Bildung des britischen Vizekönigtums Indien.