Max Weber

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    deutscher Nationalökonom und Soziologe; * 21. April 1864 in Erfurt, † 14. Juni 1920 in München

    Begründer der empirischen Soziologie; seine 1922 - nach seinem Tod - veröffentlichte Arbeit "Wirtschaft und Gesellschaft" gilt bis heute als eines der Standardwerke der Soziologie.

    Nach dem Jurastudium habilitierte er sich 1891. Er lehrte als Professor in Berlin, Freiburg im Breisgau, Heidelberg und München. 1888 trat Weber dem Verein für Socialpolitik, 1893 dem Alldeutschen Verband bei, drei Jahre später wurde er Mitglied in Friedrich Naumanns Nationalsozialem Verein. Die Alldeutschen verließ Weber 1899, weil er die reaktionären Tendenzen des Verbandes ablehnte. 1909 gehörte Weber zu den Gründern der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Während der Versailler Friedensverhandlungen beriet er den Reichspräsidenten Friedrich Ebert und arbeitete auch an den Vorbereitungen und an der Formulierung der Weimarer Reichsverfassung mit. Max Weber war mit der Frauenrechtlerin Marianne Weber verheiratet.

    Von allgemeinem Interesse sind die Schriften Webers über die Religionssoziologie, vor allem die Abhandlung "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" (1905, überarbeitet 1919), in der er die Entwicklung der kapitalistischen Gesellschaft aus puritanischer Religiosität und rationaler Lebensweise erklärt. Weber plädierte für die strikte Trennung von weltanschaulicher Wertung objektiv ermittelter Tatsachen (Politik) und der Wertungsfreiheit der Soziologie (Wissenschaft).