Massai

    Aus WISSEN-digital.de

    auch: Maasai, Masai;


    groß gewachsenes, ehemals kriegerisches Hirtenvolk. Die Rinder- und Schafzüchter leben in Kenia und Tansania, hauptsächlich in der Massaisteppe zwischen Kilimandscharo, Kenia und Viktoriasee.

    Von zentraler Bedeutung für die Massai ist die Viehzucht, die Größe der Rinderherden spiegeln das Ansehen eines Massai oder eines Dorfes. Kleinere Gruppen der Massai, die Ackerbau betreiben, werden von den Rinderzüchtern verachtet. Vor der Kolonialisierung Afrikas durch die Europäer beherrschten die Massai auf Grund ihres ausgeprägten traditionellen Kriegerwesens ein großes Gebiet in Kenia und Tansania. Epidemien unter den Rindern, Zunahme des Feldbaus und das Vordringen der Europäer zwangen die Massai, sich auf ein immer kleiner werdendes Gebiet zurückzuziehen mussten.

    Bei den Männern herrscht ein ausgeprägtes Altersklassensystem. Die Männer zwischen 14 und 30 Jahren stellen die Kriegerklasse. Zum Krieger werden die Jungen durch eine traditionelle Beschneidungszeremonie. Das Kriegerleben ist vor allem durch bestimmte Verbote geregelt, z. B. ein Heiratsverbot (dieses Verbot gilt heute für die älteren Krieger nur noch eingeschränkt). Krieger dürfen außerdem bestimmte Speisen und Genussmittel nicht zu sich nehmen. Nach der Kriegerzeit werden die Männer durch eine neue Zeremonie zu Älteren. Sie kümmern sich dann ausschließlich um die Herden und gründen Familien. Im höheren Alter werden sie schließlich zu Ältesten. Sie haben dann vor allem eine beratende Funktion.