Mary Wigman

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    deutsche Choreografin, Tänzerin und Tanzpädagogin; * 13. November 1886 in Hannover, † 18. September 1973 in Berlin

    eigentlich: Marie Wiegmann;

    Mary Wigman studierte von 1911 bis 1913 bei Jaques Dalcroze in Hellerau-Dresden, wo auch Grete Wiesenthal und Myriam Ramberg (Marie Rambert) mit ihr lernten. Danach nahm sie Unterricht bei Rudolf von Laban in München, wo sie mit ihrer ersten Schöpfung, dem "Hexentanz", vor die Öffentlichkeit trat. Die berufenen Kritiker feierten die Neuentdeckte als eine der größten Tänzerinnen ihrer Zeit. Eine Künstlerin von unerhörter Eigenart offenbarte hier den Zuschauern einen völlig neuen Tanzstil.

    Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterrichtete Wigman als Labans Assistentin in Zürich und Ascona. Ab 1919 trat sie als Solotänzerin in eigenen Choreografien auf und gründete 1920 ihre eigene Schule in Dresden, wo Ausdruckstanz gelehrt wurde. Bald schon genoss ihre Schule einen sehr guten Ruf in der ganzen Welt. Mit ihrer eigenen Tanzgruppe, die Wigman mit ihren besonders begabten Schülern gegründet hatte, trat sie dann seit 1920 auf. Zu ihren Schülern gehörten unter anderen Hayna Holm, Gret Palucca und Harald Kreutzberg. Mary Wigman wirkte als Pädagogin auch in Leipzig und Berlin und arbeitete bis 1948 als Tänzerin und Choreografin. 1930 ging sie auf Tournee in die USA.

    Wigman gilt als eine bedeutende Vertreterin des modernen Ausdruckstanzes, der sich gegen die starren Regeln des klassischen Balletts wandte und den Tanz als Verwirklichung innerer Impulse ansah. Dabei wollte sie sich auch nicht dem Zwang der Musik unterwerfen, weshalb oft zum Rhythmus von Trommeln oder Gongs getanzt, manchmal sogar auf jegliche Begleitung verzichtet wurde. Mary Wigman lehrte ihren Schülern Wahrheit des Gefühls und Klarheit der Form. Ihr Tanz verleiht vielen Erscheinungen unserer Zeit meisterhaften Ausdruck.