Mao Tse-tung

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    chinesischer Politiker; * 26. Dezember 1893 in Shaoshan, Hunan, † 9. September 1976 in Peking; alias: Mao Zedong;


    nach dem Ausschluss der Kommunisten aus der Kuomintang (Nationale Volkspartei) wurde Mao 1927 Führer der kommunistischen Opposition gegen die Nationalregierung Tschiang Kai-scheks und Machthaber in zwei südchinesischen Provinzen.

    Durch den "Langen Marsch" quer durch China verlegte er 1934 sein Regime in die Provinz Yünan. Er organisierte die Volksarmee, kämpfte gegen die Japaner, setzte 1948 den Bürgerkrieg mit der Eroberung Nordchinas fort, stellte Anfang 1949 Tschiang Kai-schek ein Ultimatum und vertrieb bis Ende 1949 dessen Truppen vom Festland.

    1950 schloss China mit Moskau den "Freundschaftsvertrag" zwischen der neuen Chinesischen Volksrepublik und der UdSSR.

    1954 wurde Mao Staatspräsident; 1958 versuchte er die Umwälzung der überlieferten Sozialordnung Chinas unter Ausschaltung aller Traditionen: "Eintritt in das Zeitalter des Kommunismus", Abschaffung des Privateigentums, reglementierte Volkskommunen, gelenkte Massenversorgung der Bevölkerung ("Jeder nach seinen Bedürfnissen"), Militarisierung des gesamten Volkes.

    1959 trat er vom Amt des Staatspräsidenten zurück, blieb seitdem aber Parteiführer. 1965/66 leitete Mao die "Große Proletarische Kulturrevolution" ein, 1969 wurde er in der Parteiführung bestätigt. Fraktionskämpfe führten 1971 zum Tod Lin Piaos. Die von Mao entwickelte Interpretation marxistischer und leninistischer Lehre, der Maoismus, beeinflusste vor allem die Staaten der Dritten Welt.

    Nach seinem Tod folgten Unruhen und Machtkämpfe um die Nachfolge: Erst wurden seine engsten Mitarbeiter ausgeschaltet, später rehabilitiert.

    Mittlerweile übt China eine grundsätzliche Revision maoistischer Politik.

    Zitat

    Kalenderblatt - 19. April

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