Mandschurei

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    nordostchinesische Landschaft zwischen Ostsibirien, Mongolei und Korea, eine fruchtbare Mulde, die Stromtiefländer am Liauho (Süden) und Sungari (Mitte und Nordosten) umfassend. 3 chinesische Provinzen; 801 600 km²; 66 Millionen Einwohner; Kontinentales Klima.

    Landwirtschaft: Weizen, Reis, Sojabohnen, Mais, Zuckerhirse, Mohn. Bodenschätze: Eisen, Braun- und Steinkohle, Wolfram, Gold, Kupfer, Silber.

    Geschichte

    nördlicher Teil Chinas, Land der Mandschu, eines um 1600 aus dem Zusammenschluss tungusischen Stämme entstandenen kriegerischen Volkes, das auch chinesische und mongolische Elemente aufweist; die Mandschu eroberten Korea und China, erhoben 1644 ihren Fürsten auf den chinesischen Thron (Mandschu- oder Tsing-Dynastie) und erhielten sich bei zahlenmäßiger Unterlegenheit die Herrschaft über das Riesenreich durch eine ausgeklügelte, starre Beamtenhierarchie; ihre Heimat, die Mandschurei, sank indes zur chinesischen Provinz herab (wie schon zur Zeit des Mongolenherrschers Kublai Khan im 13. Jh.) und wurde zum Hauptschauplatz der Auseinandersetzung des russischen mit dem japanischen Imperialismus: 1859 Amurgebiet, 1860 östliche Küstenprovinz russisch, 1896-1903 Bau der Ostchinesischen Eisenbahn als Verlängerungsweg der Transsibirischen Eisenbahn, 1900 russische Besetzung anlässlich des Boxeraufstandes, 1904 japanischer Angriff, im Frieden von Portsmouth 1905 Teilung in russische und japanische Interessensphäre; nach dem 1. Weltkrieg wurde die Mandschurei Hauptobjekt der japanischen Wirtschaftsexpansion, 1931/32 militärisch besetzt und 1934 als "unabhängiges" Kaiserreich Mandschukuo japanisches Protektorat; auf der Konferenz von Jalta wurde die Mandschurei praktisch der UdSSR ausgeliefert, staatsrechtlich jedoch wieder Bestandteil Chinas; nach der Vertreibung der Truppen der chinesischen Nationalregierung selbstständiger Staat des "Nordöstlichen Volksrats"; 1952 nach Verzicht der UdSSR auf ihre Sonderrechte volle Angliederung an China.

    Kalenderblatt - 23. April

    1980 Im so genannten zweiten Kohle-Strom-Vertrag verpflichten sich die deutschen Stromversorger zur Abnahme der heimischen Steinkohle. Ziel der Vereinbarung ist neben dem Verzicht auf überflüssige Importe die Sicherung von 100 000 Arbeitsplätzen.
    1990 Karl-Marx-Stadt erhält wieder den Namen Chemnitz. Anlass dazu gab eine Bürgerbefragung, bei der 76 % der Einwohner dafür stimmten.
    1998 Internationale Fluggesellschaften dürfen künftig Nordkorea überfliegen.