Malediven Geschichte

    Aus WISSEN-digital.de

    Mittelalter bis 19. Jh.

    Die Malediven wurden seit dem 5. Jahrhundert kontinuierlich besiedelt, vermutlich von Fischern aus Indien und Sri Lanka. Vormals buddhistisch geprägt, wurde im 12. Jahrhundert durch arabische Seefahrer der Islam eingeführt. Von diesem Zeitpunkt an begann auf den Malediven das Zeitalter der islamischen Sultane, begonnen mit Mohammed Ibn Abdullah und beendet mit Mohammed Fareed-ul-Awal (1968).

    Im 16. Jahrhundert versuchten die Portugiesen erfolglos, sich auf den Malediven festzusetzen. 1645 stellten sich die Inseln unter den Schutz der Holländer, ihnen folgten die Briten, mit denen 1887 ein Protektoratsvertrag abgeschlossen wurde. In diesem Vertrag verpflichtete sich der Sultan der Malediven zur Zahlung eines Tributs als Gegenleistung für die innere Autonomie der Inseln und den Schutz durch die Engländer.

    Demokratisierung

    In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts begann allmählich ein Demokratisierungsprozess. Das absolute Sultanat wurde in ein konstitutionelles umgewandelt. Bis 1952 waren die Malediven noch britisches Protektorat, 1953 wurde die erste Republik unter Amin Didi gegründet. 1965 erhielten die Malediven die völlige Unabhängigkeit, traten aus dem britischen Commonwealth of Nations aus und wurden 117. Mitglied der UNO. Während der nur kurzen Amtszeit des ersten Präsidenten (er wurde nach 9 Monaten in Malé erschossen) gelangen ihm eine Vielzahl von sozialen und wirtschaftlichen Reformen. Nach einer Übergangszeit unter einem Sultan (Mohammed Fareed) wurde 1968 unter der Führung von Ibrahim Nasir erneut die Republik ausgerufen.

    Neuere Entwicklungen

    In der ersten Hälfte der 1970er Jahre begannen die Malediven, den Tourismus als Deviseneinnahmequelle auszubauen, denn die Insellgruppe hatten durch die Korallenriffe den Urlaubern eine einzigartige Unterwasserwelt direkt vor der Haustür anzubieten. 1978 übernahm Maumoon Abdul Gayoom das Amt des Staatspräsidenten. Er ließ die Große Freitagsmoschee und das Islamische Zentrum bauen, die heute noch Blickfang in Malé sind. Der Ferntourismus wurde zunehmend wichtige Einnahmequelle für die Malediven: Das Jahr 1998 (Staatschef Maumoon Abdul Gayoom wurde erneut im Amt bestätigt) erklärten die Malediven zum "Visit Maldives Year", die Zahl der Urlauber wurde für 1997 mit ca. 370 000 angegeben. Bis heute wurden 84 Inseln zu so genannten "Tourist Islands" gemacht mit eigener Stromversorgung und teils luxuriösen Hotelanlagen. Die Baumaterialien und die benötigten Naturalien dafür wurden importiert. Das große Korallensterben 1998 und auch die düsteren Prognosen hinsichtlich der globalen Erwärmung der Erde, die für die flachen Eilande katastrophale Folgen hätte, bremsten erstmals die Pläne der Regierung, den Tourismus weiter auszubauen. Der Entwicklungsplan des Tourismus-Ministeriums sah vor, bis zum Jahr 2005 auf neuen Hotelinseln Hotels mit einer Kapazität von ca. 5 000 Betten zu errichten (damit wären es insgesamt um die 20 000). Nun wird überlegt, ob man statt auf Quantität lieber auf Qualität setzen sollte, obwohl damit dem Staat wertvolle Einnahmen verloren gehen würden.

    Gayoom wurde 2004 für eine sechste Amtsperiode bestätigt. Der 66-Jährige hat durch mehrere Verfassungs- und Gesetzesänderungen dafür gesorgt, dass er an der Macht bleiben kann. Die illegale Oppositionspartei "Maledivische Demokratische Partei" (MDP) befindet sich im Exil auf Sri Lanka. Menschenrechtsorganisationen berichten von schweren Schikanen gegen Dissidenten.

    Kalenderblatt - 23. April

    1980 Im so genannten zweiten Kohle-Strom-Vertrag verpflichten sich die deutschen Stromversorger zur Abnahme der heimischen Steinkohle. Ziel der Vereinbarung ist neben dem Verzicht auf überflüssige Importe die Sicherung von 100 000 Arbeitsplätzen.
    1990 Karl-Marx-Stadt erhält wieder den Namen Chemnitz. Anlass dazu gab eine Bürgerbefragung, bei der 76 % der Einwohner dafür stimmten.
    1998 Internationale Fluggesellschaften dürfen künftig Nordkorea überfliegen.