Ludwig Kaas

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    deutscher Theologe und Politiker; * 23. Mai 1881 in Trier, † 15. April 1952 in Rom

    In Trier geboren, lehrte Ludwig Kaas Kirchenrecht am Priesterseminar seiner Heimatstadt. 1919 erhielt er - ein Mann der katholischen Zentrumspartei - Sitz und Stimme in der Weimarer Nationalversammlung und 1920 im Reichstag, wo er sich hauptsächlich außenpolitisch engagierte. 1924 wurde Kaas Domkapitular und 1928 Vorsitzender der Zentrumspartei, die er bis 1933 führte. Mit derselben Entschiedenheit, mit der er sich hinter Reichskanzler Heinrich Brüning (1930-32) stellte, befehdete er 1932 Franz von Papens "Kabinett der nationalen Konzentration", stimmte jedoch am 23. März 1933 für das Ermächtigungsgesetz und ging unmittelbar darauf nach Rom. Der Abschluss des Reichskonkordats von 1933 sah ihn letztmals als Politiker: Papst Pius XI. betraute ihn als "Wirklichen Apostolischen Protonotar" mit der Leitung der Ausgrabungen unter dem Petersdom.